Kriegsgefahr gegen Iran

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Die Neocons schüren eine Neuauflage vom Kampf der Kulturen. Von Mohssen Massarrat. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) Seit Jahren verschärft sich der Konflikt zwischen den USA und dem Iran. George W. Bush und die hegemoniegetriebenen Neocons um ihn herum halten den Iran für das größte Hindernis, den Zugriff der USA auf den Mittleren Osten und dessen Energiereserven vollständig durchzusetzen und den Status des US-Hauptverbündeten Israel als Hegemonialmacht im Mittleren und Nahen Osten zu festigen. Der amerikanische Enthüllungsjournalist Daniel Elsberg beschuldigte Bush und Cheney, „ihre Militärstäbe insgeheim angewiesen zu haben, mögliche Atomangriffe auf unterirdische Atomenergie-Anlagen im Iran zu planen, ebenso wie umfassende konventionelle Luftangriffe auf überirdische Anlagen und Kommandoposten.“ ((Frankfurter Rundschau vom 13. Dezember 2006.)) Dabei setzen die Hardliner in Washington offensichtlich auf eine Überreaktion des Iran hinsichtlich der Provokationen der USA, um einen…

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Zur Situation in Israel 2006 / 2007

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Israel nach dem Libanonkrieg, der Einsatz deutscher Soldaten und die Regierungsbeteiligung einer rechtsradikalen Partei in Israel. Interview mit Moshe Zuckermann (Tel Aviv / Luzern). Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) DISS-Journal: Wie beurteilst Du die Situation Israels nach dem Libanon-Krieg? Moshe Zuckermann: Die Situation Israels nach dem Libanon-Krieg ist in erheblichem Maße vom Misserfolg (oder zumindest doch sehr beschränkten Erfolg) dieses Krieges aus israelischer Perspektive bestimmt. Es mag übertrieben sein, zu behaupten, die Situation gleiche der nach dem Yom-Kippur-Krieg von 1973, wie es manche israelische Kommentatoren unmittelbar nach den jüngsten Kampfhandlungen im Libanon getan haben, aber es ist gewiß, dass das Vertrauen großer Teile der israelischen Bevölkerung in die politische und militärische Führung des Landes deutlich erodiert ist. Auf diesen Krieg hätte man sich gar nicht einlassen dürfen. Da man sich auf ihn aber,…

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„Unverkrampft“ – die globalisierte Fußballnation

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Von Clemens Knobloch. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) „Wer mitbekommt, was sich im Fußball wann und wie verschiebt, ist über andere Gesellschaftsbereiche osmotisch informiert“, schreibt Klaus Theweleit in seinem jüngsten Buch, das den schönen Titel trägt: „Tor zur Welt. Fußball als Realitätsmodell“. „Osmotisch“ – das bedeutet: Zwischen der Welt des Fußballs und der Gesellschaft, in der er „spielt“, herrscht wesentlich mehr Durchlässigkeit als gewöhnlich zwischen einem „Spezialgebiet“ und der allgemeinen öffentlichen Selbstverständigung. Das bleibt nicht ohne Folgen für die Rhetorik und Didaktik der Macht, die sich nur zu gerne im Medium des Fußballs artikuliert. Für sie empfiehlt sich der Fußball nicht allein darum als Träger und Vehikel ganz anderer Kommunikationen, weil er als „Volkssport“ und Aufmerksamkeitsmagnet Mehrheiten erreicht und beschäftigt, von denen andere – die Politik eingeschlossen – nur träumen können. Es gilt…

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Eine Stimme von anderswo

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Ein Nachruf auf Alfred Schobert. Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 15 (2007) Anfang November erschien ein fulminanter Aufsatz von Alfred Schobert, mit dem Titel: „Eine Stimme von anderswo. ‚Das Messianische‘ und die Politik im Werk Jacques Derridas der 90er Jahre“. ((In Margarete Jäger und Jürgen Link (Hg.): Macht – Religion – Politik. Zur Renaissance religiöser Praktiken und Mentalitäten, Münster (Unrast) 2006, S. 61-96. Der Sammelband enthält die Vorträge des DISS-Colloquiums 2005.)) Alfred Schobert hat das Buch, das diesen erweiterten Vortragstext enthält, zwar noch in die Hände bekommen. Er ist am 18. November im Alter von 43 Jahren gestorben. Doch wir hören noch seine Stimme, ihren rheinischen Klang, wie ein Kollege aus Erlangen meinte; und wir werden diesen Klang noch lange hören, besonders aber, was er in diesem Klang mitzuteilen hatte. Unbekannt bekannt…

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Machos sind immer die Anderen

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Männlichkeit in Biographien inhaftierter Jugendlicher mit Migrationshintergrund. Von Susanne Spindler. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Gewalttätigkeit und Kriminalität von Jugendlichen mit Migrationshintergrund werden häufig mit dem Schlagwort des „türkischen Machismo“ erklärt. Die Jugendlichen seien geprägt von familiär bedingten, patriarchalen Männlichkeitsvorstellungen. Gewalt und ein gewalttätiges Geschlechterverhältnis seien ihre Normalität. Gleichberechtigte Verhältnisse in der BRD brächten den Kulturkonflikt deutlich zum Tragen - und damit die Jugendlichen in ein Dilemma, das sie durch Gewalt verarbeiten würden. Biographische Interviews, die mit Jugendlichen mit Migrationshintergrund aus verschiedenen Haftanstalten geführt, und entlang derer ihre Lebensgeschichten rekonstruiert wurden, konnten zeigen, dass das Geschlecht für die Jugendlichen handlungsleitend ist, wie sie in eine Spirale gewalttätiger Männlichkeit gelangen, deren Schlusspunkt nicht nur die Haft ist. Es zeigt sich nämlich auch der Ausschluss aus gouvernementalen Machtformen mit allen Konsequenzen. ((Vgl. dazu auch ausführlich…

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Kopftuchverbot: Befreundete Feinde

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Die Debatte um ein Kopftuchverbot. Von Margarete Jäger. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Seit langem wird in Deutschland über das Kopftuch geschrieben und gestritten. Als sichtbares Zeichen von Fremdheit wird es im Medien- und Alltagsdiskurs weitgehend mit negativen Zuschreibungen versehen und tendenziell abgelehnt. Seit Ende der 1990er Jahre spitzt sich diese Ablehnung zu und hat in Deutschland mittlerweile die parlamentarische Ebene erreicht. Nachdem die Klage der baden-württembergischen Lehrerin Fereshta Ludin vor dem Bundesverfassungsgericht ergab, dass die Regelung der Kleiderordnung für die Schule Landessache sei, werden in verschiedenen Bundesländern Kopftuch-Gesetze aufgelegt. Den meisten der Debattierenden ist klar, dass die Kopftuchdebatte eine Stellvertreterdebatte ist, bei der viele unterschiedliche Problematiken unserer Gesellschaft angesprochen werden. Es geht dabei sowohl um Anerkennung und Gestaltung von Einwanderungsprozessen, um den Umgang der Geschlechter miteinander, um das Für und Wider einer…

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kultuRRevolution – ein notwendiges Konzept

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Interview von Siegfried Jäger mit Jürgen Link, dem Gründer und Herausgeber der kultuRRevolution. Zeitschrift für angewandte Diskurstheorie. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Siegfried Jäger: Die erste Ausgabe der kultuRRevolution erschien 1982. Würdest Du der Zeitschrift auch heute noch diesen Namen geben? Jürgen Link: Um 1980 war die mit dem Signifikanten „Revolution“ verbundene Euphorie vieler 68er aus Desillusion bereits in Reue über einen imaginären Vatermord umgeschlagen. Jedenfalls war auch dem letzten klar, dass nach den mehr oder weniger glatten „Transitionen“ in Portugal und Spanien so etwas wie „revolutionärer“ Sozialismus mindestens in der nördlichen Hemisphäre (heute würde ich sagen: in den oberen Normalitätsklassen) bis auf weiteres „abgehakt“ war. Bei vielen erfasste diese Reue sofort auch die Kombination mit dem Signifikanten „Kultur“ (wobei die Desaster in China als zusätzlicher Katalysator wirkten). In dieser Situation wollten wir…

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Überraschende Einsichten

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Eine Rezension von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Eigentlich sind die vier dicken Bände der kleinen Schriften Foucaults wegen ihrer Fülle von Texten (Interviews, Besprechungen, Essays, Interventionen) kaum zu besprechen, und das soll hier auch gar nicht erst versucht werden. Soviel sei gesagt, dass sie selbst für Kenner des Foucaultschen Oeuvres eine Fülle von oft völlig überraschenden Einsichten enthalten, die das Denksystem des französischen Philosophen nicht nur abrunden, sondern in manchen Punkten auch zu erweitern geeignet sind. So dürfte manche(n) der folgende lapidare Satz aus dem vierten Band „Alle diejenigen, die sagen, dass es für mich die Wahrheit nicht gibt, sind Geister, die es sich zu einfach machen.“ (S. 825) nicht nur überraschen, sondern vielleicht auch entsetzen, denn er scheint die einleuchtende Einsicht Foucaults, dass es immer nur jeweils gültige Wahrheiten…

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„Diskurslinguistik“ ohne Diskurstheorie

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Die Rezeption Michel Foucaults in der Sprachwissenschaft. Von Siegfried Jäger. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Bekanntlich orientiert sich das Duisburger Konzept von Diskursanalyse an den Schriften Michel Foucaults, der selbst zwar keine explizite Methode der Diskursanalyse entwickelt hat und sich zudem vornehmlich (aber nicht nur) mit Diskursen der Wissenschaften befasst hat, während wir im DISS versucht haben, ein Verfahren zu entwickeln, das sich für die Analyse von Diskursen auf allen diskursiven Ebenen eignet, also für Wissenschaft, Medien, Politik, Alltag und auch für fiktionale Diskurse. Dabei haben wir auch die Rezeption Foucaults in angrenzenden (Sozial-)Wissenschaften ((Vgl. dazu etwa Keller/Hirseland/Schneider/Viehöver (Hg.) 2001, 2003, 2005. Diese Bände, besonders der aus 2005, zeigen, wie vehement und kontrovers diskutiert wird, wobei die Überwindung einmal gelernter wissenschaftlicher „Sprachspiele“ der Einzeldisziplinen offensichtlich nicht immer leicht fällt oder gelungene Versuche dazu…

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Grüne Bürgermeisterin: Eine von 600…

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...im Griff der JUNGEN FREIHEIT. Von Alfred Schobert. Erschienen in DISS-Journal 14 (2005) Der Zeitpunkt war gut gewählt. Wenige Wochen zuvor hatten Neonazis in Duisburg-Hamborn gegen den Bau einer Moschee im benachbarten Stadtteil Marxloh demonstriert. Und der WDR strahlte zweimal eine Dokumentation über Nazis im Ruhrgebiet aus: Viel Duisburg und vor allem viel Selbstdarstellung der braunen Recken nebst Problematisierung verfehlter Integration in Stadtgebieten mit hohem Anteil von Menschen mit türkischem bzw. muslimischen Migrationshintergrund. In diesem Medienumfeld kann man sich der Aufmerksamkeit für das Thema sicher sein. Und man findet PolitikerInnen, die ihren inneren Äußerungszwang nicht mehr unterdrücken oder kanalisieren können. Erst recht, wenn sie – und das gehört wohl zur déformation professionelle – eh dazu neigen, in jedes Mikrophon zu beißen. Also sprach die stellvertretende Oberbürgermeisterin der Stadt Duisburg, Doris Janicki (B90/Grüne) „über…

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