„Das hat doch nichts mit uns zu tun!“

  • Beitrags-Kommentare:3 Kommentare

Die Anschläge in Norwegen in deutschsprachigen Medien. Von Ekaterina Jadtschenko, Marc Jacobsen und Regina Wamper. Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Zweifellos war die Berichterstattung über die Anschläge in Norwegen für die journalistische Zunft eine große Herausforderung. Der Druck, Nachrichten zu produzieren, wissen zu müssen, was warum passiert und das am besten, bevor es jemand anders weiß, hat hier sicherlich großen Einfluss auf die anfänglichen Deutungen der Tat als „islamistische Terroranschläge“ gehabt. Und so schnell ein Ereignis bewertet werden muss, so schnell ist es auch wieder vergessen – nur Wochen nach den verheerenden Anschlägen. Regina Wamper / Ekaterina  Jadtschenko / Marc Jacobsen (Hg.) „Das hat doch nichts mit uns zu tun!“ Die Anschläge in Norwegen in deutschsprachigen Medien edition DISS Band 30 Münster: Unrast ISBN 978-3-89771-759-6 178 S., 18 Euro erscheint im November 2011im…

Weiterlesen„Das hat doch nichts mit uns zu tun!“

Athen: Metropolitane Blockade, direkte Demokratie

  • Beitrags-Kommentare:3 Kommentare

Von Margarita Tsomou, Vassilis Tsianos, Dimitris Papadopoulos ((Margarita Tsomou ist Real Democracy-Aktivistin der ersten Stunde, Vassilis Tsianos ist Lektor an der Universität Hamburg, Dimitris Papadopoulos ist Dozent für Soziologie und Organisation an der School of Management an der Universität Leicester. Der Text entstand im Sommer dieses Jahres nach der brutalen Zerstörung des Real Democracy Lagers in der Form einer multilokalen email-Kommunikation zwischen Athen-Berlin-Leicester. Die AutorInnen sind Mitglieder eines linken greco-diasporischen Netzwerkes namens NomadicUniversality. Der Text wurde aus dem Englischen von Siegfried Jäger übersetzt und von den Autorinnen autorisiert.)). Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Eine metropolitane Blockade... ...findet statt, wenn der städtische Raum sich gegen sich selbst richtet, wenn die Bewegungen, die ihn in Gang halten, blockiert werden, wenn die Verbindungen, die ihn am Leben halten, blockiert werden, nur um den Raum und die…

WeiterlesenAthen: Metropolitane Blockade, direkte Demokratie

Spanien: Die Rechte nutzt die Unzufriedenheit über die Soziale Ungerechtigkeit aus

  • Beitrags-Kommentare:2 Kommentare

Von Xavier Giró, erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Mehr als die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit steht in Spanien die Empörung über soziale Ungerechtigkeit auf der Tagesordnung. Dennoch wird die Rechte - Partido Popular (PP) - gemäß aller Vorhersagen bei den Wahlen am 20. November triumphieren. Die PSOE, seit 2004 an der Regierung, wird aller Voraussicht nach ihr niedrigstes Wahlergebnis seit 1977 davontragen. Die Frage ist, warum? Erstens, es gibt Gründe wütend zu werden: Die Unzufriedenheit über die von der Regierung Zapatero gemachten sozialen Einschnitte – vor allem im Bereich der Pensionen und Gehälter – die auf einen nur geringen Widerstand von Seiten der großen Gewerkschaften stießen, nimmt mit jedem Tag zu.  Als wenn dies noch nicht genug wäre, kommen zusätzliche Kürzungen im Finanzhaushalt der Autonomen Regierungen hinzu, vor allem in Katalonien mit seiner…

WeiterlesenSpanien: Die Rechte nutzt die Unzufriedenheit über die Soziale Ungerechtigkeit aus

„Unser Schutzschild ist das Buch!“

  • Beitrags-Kommentare:2 Kommentare

Stimmen aus dem Studierendenkollektiv, Fakultät Politikwissenschaften, Universität Sapienza, Rom, Ende Oktober 2011. Das Gespräch führte Jörg Senf. Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Die ursprüngliche Idee, einen Einzelnen als Sprecher der Studierendenbewegung zu interviewen, der bereits Ende 2010 während einer beliebten Talkshow massiv vom italienischen Verteidigungsminister angegriffen worden war, fand wenig Anklang. Dagegen brachte eine Gruppe engagierter Studierender sich gerne mit Stimmen ein, die hier in Interviewform zusammengefasst sind.   Vergangenes Jahr gab es in Rom zwei große studentische Demonstrationen, am 24.11. und am 22.12.2010. Worum ging es? Vor einem Jahr ging es um die Bildungsreform der Berlusconi-Regierung, heute haben wir eine viel breitere Bewegung. Es ist der Ausdruck eines globalen Unbehagens. Am 15. Oktober 2011 sind Leute verschiedenster Herkunft in der ganzen Welt auf die Straße gegangen. Aber es stimmt schon: Letztes Jahr…

Weiterlesen„Unser Schutzschild ist das Buch!“

To eat the cake and have it

  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Die israelische Protestbewegung. Von Moshe Zuckermann, erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Angesichts der eruptiven Umwälzungen in einigen arabischen Ländern im Verlauf des vergangenen Jahres, von denen man zwar vorläufig noch nicht mit Bestimmtheit sagen kann, welchen Ausgang sie in den jeweiligen Ländern nehmen werden, die aber auf jeden Fall zutiefst beeindrucken und von nachhaltiger Wirkung für die gesamte Region bleiben dürften, erhob sich in Israel die Frage, was nun mit dem eigenen Land sei. In der Frage schwang Unterschiedliches mit: Bei manchen verband sie sich mit der Hoffnung, daß die lähmende Stagnation der israelischen Nahostpolitik nunmehr „von unten“ gebrochen werde; andere gingen davon aus, daß das Geschehen in den Nachbarländern das sozial stabile Israel nicht tangiere, und hofften entsprechend, daß man aus den teils erschreckenden Gewaltausbrüchen in den arabischen Ländern die „richtige“ Schlußfolgerung fürs…

WeiterlesenTo eat the cake and have it

„Ich spreche über die Veränderung der grundlegenden Werte“

  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Rede zur Versammlung Occupy Wall Street, am 6. Oktober 2011 ((Vgl. naomiklein.org. Übersetzung: Jobst Paul)), von Naomi Klein. Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). [...] Wenn es etwas gibt, was ich sicher weiß, dann die Tatsache, dass das ‚eine Prozent‘ Krisen liebt. Wenn Leute in Panik geraten und verzweifelt sind, wenn scheinbar niemand weiß, was man tun soll, dann ist das der ideale Zeitpunkt, um [kurz mal] die Wunsch-Vorstellungen der Wirtschaft politisch durchzusetzen: die Privatisierung der Bildung und der Sozialversicherung, Kürzungen im öffentlichen Dienst, das Abschütteln der letzten Schranken unternehmerischer Macht. Inmitten der Wirtschaftskrise geschieht das überall in der Welt. Und es gibt nur eines, um diese Taktik zu durchkreuzen, und das ist glücklicherweise ziemlich groß: es sind die 99 Prozent und - dass jetzt die Menschen von Madison bis nach Madrid auf die…

Weiterlesen„Ich spreche über die Veränderung der grundlegenden Werte“

„Wenn man über das Militär spricht, dann spricht man über Geheimnisse…“

  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar

Ein Interview mit Mohammed Abdel Rahem. Das Gespräch führte Jobst Paul am 10. Oktober 2011. Erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Mohammed Abdel Rahem ist Islamwissenschaftler, Lektor und Übersetzer. Er erhielt seine Ausbildung an der al-Azhar Universität/Kairo, wo er bis 2009 auch als Wissenschaftlicher Oberassistent wirkte. Seitdem lehrt er am Institut für Arabistik und Islamwissenschaft der Universität Münster. Seine islamwissenschaftlichen Arbeiten beleuchten die Rechte und Pflichten der Nichtmuslime im Islam, die Entstehung des Kreuzzugsgedankens und dessen heutigen Einfluss auf die Beziehung zum Westen im islamischen Denken, sowie die Religionsfreiheit im Christentum und im Islam im Vergleich (Dissertation).   Sie sind kürzlich von einem Aufenthalt in Ägypten zurückgekommen. Was waren ihre wichtigsten Eindrücke? Es war mein erster Besuch nach der Revolution und ich fand, dass viele Leute in Ägypten optimistisch sind und denken, dass die…

Weiterlesen„Wenn man über das Militär spricht, dann spricht man über Geheimnisse…“

Wie finanzieren wir nach der Revolution die soziale Gerechtigkeit in Ägypten?

  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Von Wael Gamal, erschienen in DISS-Journal 22 (2011) ((Auszüge aus einem Artikel, den Jadaliyya, ein unabhängiges e-zine, am 10. Juni 2011 auf Englisch publizierte (dt. Jobst Paul). Wael Gamal ist Wirtschaftsjournalist der im März 2009 gegründeten Tageszeitung Al Shorouk (shorouknews.com und arabpressnetwork.org).)) Das Thema der sozialen Gerechtigkeit gehört nach der Revolution in Ägypten zur Tagesordnung jeder politischen Kraft, aus dem einfachen Grund, weil es die Hauptforderung der Massen war, die auf die Straßen gingen und die Zwangsherrschaft zum Einsturz brachten. Soziale Gerechtigkeit war Teil des emotionalen Kerns der Revolutionäre, schon ganz zu Beginn am 25. Januar. Es war daher für die politischen Kräfte schwierig, Gefolgsleute auf den Straßen zu gewinnen, wenn sie dieses Gefühl ignorierten. Doch zunächst gibt es natürlich sehr verschiedene Vorstellungen, was dieses Gefühl und was die Idee bedeutet. Da gibt…

WeiterlesenWie finanzieren wir nach der Revolution die soziale Gerechtigkeit in Ägypten?

Die Sonne – neuer Rohstoff des Postkolonialismus

  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar

Desertec und die ewig gleichen Gerechtigkeitsvorstellungen europäischer Konzerne. Von Thomas Wachtel, erschienen in DISS-Journal 22 (2011). Die Sonne als Himmelskörper und vor allem die ihr innewohnende riesige Menge an Energie als außerplanetarische „Ressource“ kann in Bezug auf die Erde weder als gerechterer noch als ungerechterer (Verteilungs-)Zustand gelten, denn (bis jetzt ((Zurzeit wird an verschiedenen Geo-Engineering-Methoden getestet, inwieweit sich z.B. die Klimaerwärmung auf der Erde durch anthropogene Maßnahmen wie Düngung der Meere mit Eisen und Phosphor oder Ausbringung von Aerosolen in die Stratosphäre vermindern lässt. Mit letzterer Methode, welche u.a von der Bundesregierung unterstützt wird, ließen sich auch „zielgerichtet“ Strahlungsbilanzen verändern.)) ) sind anthropogene Einflussnahmen - als Grundfesten von Gerechtigkeitsbestrebungen und -vorstellungen - auf Planetenkonstellationen bzw. Strahlungsintensitäten (noch) nicht möglich. Anders sieht es da schon bei der Nutzung der Sonnenstrahlung bzw. der späteren durch…

WeiterlesenDie Sonne – neuer Rohstoff des Postkolonialismus

Freiheit ja! – Gerechtigkeit nein!

  • Beitrags-Kommentare:Ein Kommentar

Eine Allianz zwischen arabischem Kulturkonservatismus und den Konzernen könnte die Occupy-Bewegung in Bedrängnis bringen. Ein Kommentar von Jobst Paul, erschienen in DISS-Journal 22 (2011). In den vorangehenden Beiträgen haben die Verfasser ihre vorläufige Sicht der Dinge mitgeteilt, auch auf die Gefahr hin, von den Entwicklungen überholt zu werden. Ihre Einschätzungen geben – über die mediale Berichterstattung hinaus und ohne repräsentativen Anspruch – weitere Hinweise und Orientierungen, nennen aber auch bereits Kategorien für eine nicht weniger vorläufige, zusammenfassende Analyse. So scheint sich die Frage des Zusammenhangs zwischen occupy-Bewegung ((Der Begriff steht derzeit für in verschiedenen Ländern jeweils unterschiedlich strukturierte, nicht homogene Bündnisse, die jedoch zumindest auf der Ebene ihrer kritischen Aussagen übereinkommen (dorthin weist auch der Bericht Tsomou/Tsianos/Papadopoulos aus Athen). Nachfolgend verwenden wir den Begriff in diesem Sinn (vgl. auch die nachfolgende Anmerkung) ))…

WeiterlesenFreiheit ja! – Gerechtigkeit nein!

Inhalts-Ende

Es existieren keine weiteren Seiten