Alfred Schobert (AK Rechts am DISS)

Die Goldhagen-Kontroverse in deutschsprachigen Medien

Chronologie der Artikel

15. März 1998

 

Inhalt:

Vorspann

Chronologie der Artikel in deutschsprachigen Printmedien

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1996

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1997

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1998

Buchpublikationen

 

 

 

So viel steht fest: Die Debatte um Daniel Jonah Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" ist ein Markstein in der Geschichte der öffentlichen Auseinandersetzung mit der Nazi-Vergangenheit im allgemeinen und der Vernichtung der europäischen Juden im besonderen. Dies gilt unabhängig davon, wie man den wissenschaftlichen Wert des Buches einschätzt und mit einiger zeitlicher Distanz und auf der Folie weiterer geschichtswissenschaftlicher Forschung bewerten wird. Ohne damit vom kritischen und provozierenden Gehalt und wissenschaftlichen Wert des Buches ablenken zu wollen, verdient die Debatte über Goldhagen als eigenständiges Phänomen die kritische analytische Aufmerksamkeit. Den Verlauf der Mediendebatte über Goldhagen zu analysieren, verspricht zugleich Aufschluß über die aktuelle politische Verfassung der Bundesrepublik Deutschland.

Die hier als Internet-Publikation vorgelegte Chronologie der Goldhagen-Kontroverse in deutschsprachigen Printmedien soll für solche Analysen eine Hilfestellung geben. Sie entstand im Rahmen der Arbeit an einem Aufsatz zur neokonservativen Geschichtspolitik im mediopolitischen Diskurs, in dem der Streit um Goldhagen ein Kapitel bildet (der Aufsatz erscheint im Frühjahr 1998 in einem von Annelie Buntenbach, Helmut Kellershohn und Dirk Kretschmer beim DISS herausgegebenen Band zum Neokonservatismus) sowie einem Aufsatz zum Geschichtsrevisionismus in der Jungen Freiheit.

Die Resonanz auf Goldhagens Buch im mediopolitischen Diskurs ist - selbstverständlich immer perspektivisch und relativ betrachtet, als aktive Konstruktion des Analytikers, der ein Dossier erstellt - mehr als ein 'punktuelles' diskursives Ereignis; fast zwei Jahre nach Beginn der Debatte kann, wie die hier chronologisch erfaßten Artikel dokumentieren, durchaus von einem eigenständigen, sich seit Ende März 1996 bis zum heutigen Tag (und wohl darüber hinaus) durch die Zeit ziehenden Diskursstrang "Goldhagen" als Teil des breiteren (und älteren) Diskursstranges "Geschichtspolitik" gesprochen werden. Die Ausdehnung des Diskursstranges "Goldhagen" verdankt sich verschiedenen Faktoren, die Debatte um Goldhagen ist vielfältig überdeterminiert. Zumindest einen Faktor, der - zumeist in der Absicht, Goldhagen herabzusetzen - von Beginn an Teil der Debatte war, will ich skizzieren.

In der Debatte um Goldhagen vollzog sich ein Formwandel wissenschaftlicher und politischer Debatten. Zugespitzt formuliert, entpuppt sich Goldhagen als erster Popstar der Holocaust-Forschung. Das ist meinerseits keineswegs abfällig gemeint. Die mediengängige Kultuindustrie-Schelte hat längst schon den kritischen Gehalt des Kulturindustrie-Konzeptes heruntergewirtschaftet; in den schlimmsten Fällen, wenn sie als kultureller Antiamerikanismus artikuliert wird, die Rede auf's Geld kommt und auf verborgene Aktionen im Hintergrund, sind zudem zuweilen antisemitische Obertöne nicht zu überhören. Statt dies hier im einzelnen vorzführen, nur so viel: Ich bewundere aufrichtig, wie es Goldhagen, mit verschiedenen Apparaten und Ritualen der Kulturindustrie spielend, gelang, ein hierzulande mißliebiges Thema in der für Deutsche unbequemsten Form gegen eine veritable Abwehrfront im Mediendiskurs breitenwirksam zu plazieren. Seine Medienarbeit und die des Verlags wurde ihm denn auch vorgeworfen. Nicht zuletzt von Historikern, die doch - wie insbesondere Hans Mommsen - selbst im Zuge der Goldhagen-Debatte eine enorme Medienpräsenz erlangten. (Mit der nötigen ironischen Distanz zu wissenschaftlicher Terminologie müßte man der Präzision halber vom "medio-scientifico-politischen Diskurs" sprechen.) Goldhagens Medienpräsenz hatte ihren Preis - ein jeder blamierte sich so gut wie er kann. Es wurde Goldhagen fast schon zum Vorwurf gemacht, daß er gut aussieht, womit "einige graumelierte Professoren" (Hans Mommsen in der Berliner Zeitung, 28./29.12.96) nicht konkurrieren konnten. Goldhagen habe, schrieb Katja Ridderbusch in der Welt (7.9.96), "Glanz auf die graue Bühne der Geschichtswissenschaft gebracht". man greife "gierig nach dem jungen, gutaussehenden Wissenschaftler", entsprechend werden "seine großen, grüngrauen Augen" Welt-Thema, wenn sich um sie "dunkle Schatten gelegt" haben. Goldhagens häufig bemerkter "Charme" und "seine telegene Ausstrahlung" (Zeit 13.9.96, S. 2) wurden Debattenthema; ganz richtig konterte Goldhagen, nun werde ihm noch vorgehalten, "daß ich sympathisch bin" (Woche 13.9.96, S. 3). Wohlwollend sprach Josef Joffe in den Blättern (10/96, S. 1188) vom "Tom-Hanks-Faktor". Die Berliner Zeitung (7./8.9.96, S. 3) porträtierte ihn "am Morgen danach" (eine Art running gag des Artikels), hebt an mit der Beschreibungen einer kleinen Falte auf seiner Stirn und stellt fest, Goldhagens Gesicht wirke "frisch" - als müsse der Eindruck ausgeräumt werden, eine Podiumsdiskussion sei ein Popkonzert nebst anschließendem Groupie-Vergnügen. Man wundert sich, daß - nennen wir es Christian Slater-Faktor - Sex- und/oder Drogenskandale bisher ausblieben. Immerhin wurde ein nach Goldhagen modellierter fiktiver junger Historiker zur besten Sendezeit in einem deutschen Fernsehsender spektakulär von Neonazis ermordet (vgl. meine Glosse in Jungle World 7/98, S. 27)

Das Dossier umfaßt ein sehr breites Spektrum von überregionalen und regionalen Tageszeitungen, Wochenzeitungen und -magazinen und Monatszeitschriften, und zwar sowohl aus den alten wie den neuen Bundesländern. Zwar wurden auch Artikel aus der österreichischen Presse (wie auch vereinzelt aus der Schweiz) aufgenommen, was den Titelbegriff "deutschsprachige Printmedien" rechtfertigt, doch für die Debatte in Österreich müßte ein eigenes, das vorliegende ergänzende Dossier erstellt werden. In Anbetracht ihrer Bedeutung auf dem Markt ist die linke Presse überrepräsentiert - hier wurde und wird Goldhagen am intensivsten diskutiert. Auch wurden die Vertriebenenpresse (incl. der monatlich erscheinenden sozialdemokratischen Zeitschrift Die Brücke) und die rechtsextreme Presse in die Auswertung einbezogen. Leider konnte die Boulevardpresse bei der Auswertung nicht berücksichtigt werden.

Ausgewertet wurden u.a.

- die Tageszeitungen: Aachener Nachrichten, Berliner Zeitung, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Rundschau, junge Welt, Kölner Stadt-Anzeiger, Neues Deutschland, Neue Zürcher Zeitung, Sächsische Zeitung, Süddeutsche Zeitung, tageszeitung, Welt, Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ)

- die Wochenzeitungen: DAS Sonntagsblatt, Das Parlament, Der Schlesier, Deutsche National-Zeitung, Die Woche, Focus, Freitag, Junge Freiheit, Jungle World, Ostpreußenblatt, Rheinischer Merkur/Christ und Welt, Spiegel, Wochenpost, Zeit

- die Monatszeitschriften Blätter für deutsche und internationale Politik, Deutschland Archiv, Die Brücke, Kommune, Konkret, Links, Morgengrauen, Mut, Spex, Staatsbriefe

Die seit Ende März 1996 laufende Goldhagen-Kontroverse entwickelt sich in Wellen unterschiedlicher Intensität. Nach dem verhaltenen, kaum eigens, sondern nur im nachhinein zu bemerkenden Auftakt Ende März wurde durch die erste, an herausragender Stelle plazierte Veröffentlichung in der Zeit (vom 12.4.96) binnen weniger Tage eine immense Medienresonanz hervorgerufen. Von Donnerstag (Erscheinen der - auf Freitag datierten - Zeit) bis Montag (Spiegel, FAZ-Rezension) waren die Grundmuster der Goldhagen-Kritik festgeklopft. Dann hielt sich die Debatte in vergleichsweise großer Intensität bis zu Beginn über den Sommer.

Die zweite Phase setzte mit dem Erscheinen der deutschen Übersetzung des Buches am 6. August ein. Die deutsche Übersetzung wurde von etlichen Rezensionen begleitet - zudem war bereits das von Julius H. Schoeps herausgegebene Buch zur Debatte erschienen. Im September schließlich war Goldhagen auf Deutschland-Tournee und stellte sich in verschiedenen Städten unter großem Publikumsandrang seinen Kritikern.

Zusätzlichen politischen Drive erhielt die Kontroverse durch die aggressive Intervention Peter Gauweilers Bayernkurier. Wäre es nach der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen gegangen, wäre nach diesem politischen Ausfall im offiziellen Organ der Regierungspartei CSU Goldhagen gar zum Thema einer Bundestagsdebatte geworden. Gauweilers Ausfall öffnete selbst manchen traditionalistischen Ignoranten auf der Linken die Augen (man vgl. die beiden Artikel in der sich als antirassistisch verstehenden Zeitschrift Morgengrauen vom Oktober und November 1996).

Auch nach diesem politischen Eklat wurde die Debatte weitergeführt. Mittlerweile hatte sich die Stimmung gewandelt. Dieser Stimmungsumschwung gipfelte in der Verleihung des Demokratie-Preises der Blätter für deutsche und internationale Politik an Goldhagen für Verdienste um die deutsche Demokratie in der Bonner Beethoven-Halle im März 1997 - selbstverständlich begleitet von einer Anzahl Artikel.

Eine neue Runde im Streit um Goldhagen leitete der Spiegel im August 1997 mit einem ausführlichen Artikel über die harsche Goldhagen-Kritik Norman Finkelsteins und kurz darauf einer auszugsweisen Übersetzung des in der New Left Review erschienenen Aufsatzes Finkelsteins ein, die dann weiter - mit einem Beitrag Goldhagens - in der Frankfurter Rundschau ausgetragen wurde.

Bereits im März 1997, kurz nach Verleihung des Demokratie-Preises an Goldhagen, war die von Ruth Bettina Birn im Cambridge Historical Journal vorgetragene scharfe Goldhagen-Kritik Gegenstand einer Kurzmeldung in der Welt. Zum Medienthema wurde sie allerdings erst Monate später, nach Goldhagens "Eselei" (Wolfgang Wippermann), gegen die Kritikerin einen Anwalt einzuschalten. Schon im August machte Ulrich Herbert (u.a. in einem groß aufgemachten Interview in der Sächsischen Zeitung) auf diesen Vorgang aufmerksam, der dann monatelang Anlaß zu Artikeln gab. Goldhagen meldete sich per Leserbrief in der FAZ zu Wort und verwies auf seine - bisher nicht übersetzte - ausführliche Replik in German Politics and Society (15 [1997], H. 3, S. 119-165).

Parallel zu diesen Mediengemetzeln erschienen im Herbst 1997 zwei weitere Bücher zum Thema: "Briefe an Goldhagen" und - wichtig für die Debatte - "Goldhagen und die deutsche Linke", die Anlaß zu weiteren Rezensionen und Artikeln gaben.

Die Ende November 1997 begonnene Berichterstattung über das in Frankreich erschiene "Livre noir du communisme" ist seitens einiger Akteure so angelegt, daß diese totalitarismustheoretische und Ernst Nolte in den Vordergrund schiebende Debatte die nachhaltige Wirkung der Thesen Goldhagens zurücknehmen soll. Ob dies im Zusammmenspiel mit den oben genannten scharfen Kritiken an Goldhagen gelingen wird, ist offen. (Soweit die betreffenden Artikel explizit auf Goldhagen Bezug nehmen, sind sie ins Dossier aufgenommen, was nicht mit einem Dossier zum diskursiven Ereignis "Schwarzbuch" zu verwechseln ist.)

Es würde hier zu weit führen, die Elemente des Diskursstranges aufzuschlüsseln und die als Leitfäden für Analysen zu formulierenden möglichen Fragen auch nur zu skizzieren. Wichtiger erscheint mir an dieser Stelle, die Kriterien deutlich zu machen, die ich bei der Konstruktion des Dossiers angewandt habe (dabei werden sozusagen nebenbei auch einige thematische Fragestellungen deutlich).

Während der Sichtung des Materials und der chronologischen Anordnung des umfangreichen Dossiers stellte sich heraus, daß das Kriterium für die Aufnahme von Artikeln sehr formal gehalten werden mußte: Wenn der Name Goldhagen auftaucht oder der Titel des Buches zitiert bzw. auf auf das Buch angespielt wird, findet der betreffende Artikel Aufnahme ins Dossier. Das bedeutet, daß längst nicht nur Artikel aufgenommen sind, die sich zentral auf Goldhagens Buch bzw. die Debatte beziehen. Um die Bedeutung Goldhagens im mediopolitischen Diskurs zu ermessen, reicht es nämlich nicht aus, sich auf die Analyse der ihm explizit und zentral gewidmeten Artikel zu beschränken. Der Diskursstrang "Goldhagen" hat bereits die engeren Grenzen der Goldhagen-Debatte überschritten. So ist Goldhagen mittlerweile methodisch und/oder inhaltlich Kontrastfolie in Rezensionen anderer Studien zum Nazismus. Ebenso dient Goldhagen bereits als Lockmittel in Verlagswerbung für andere Bücher zum Thema Nazismus und Vernichtung der europäischen Juden. (So wirbt der Münsteraner agenda-Verlag das von Alfons Kenkmann herausgegebene Buch "Villa ten Hompel. Sitz der Orddnungspolizei im Dritten Reich" mit dem Satz: "Das Buch stellt die erste regionale Konkretisierung der sogenannten Goldhagen-Kontroverse dar.") Auch ist Goldhagen als positiver oder negativer Kontrast in anderen geschichtspolitischen Debatten präsent, wie ich bereits bzgl des "Livre noir du communisme" angedeutet habe.

Das so simpel formale Aufnahme-Kriterium (Autorenname bzw. Buchtitel) hat natürlich Effekte, die auf den ersten Blick als bloße Nachteile erscheinen könnten. Bei näherem Hinsehen lösen sich ihre als ungünstig empfundenen Aspekte zwar nicht in Luft auf, treten aber in ein anderes Licht und verweisen auf prinzipielle Probleme der Grenzziehung bei der Konstruktion eines Objektes vom Typ Diskursstrang.

Einerseits werden Artikel aufgeführt, die inhaltlich wenig zum Thema hergeben. Beispielsweise fragte ich mich schon, ob ich George Burns Vorankündigung der britischen TV-Produktion "Die Nazis auf dem Weg zur Macht" in der Jungle World (13.11.96), in der auf die "willigen Vollstrecker" angespielt wird, aufnehmen solle. Die Frage beantwortete sich zwei Tage später positiv bei der Lektüre der taz; in der dortigen Ankündigung der Sendung wurde gleich eingangs ein NDR-Redakteur zitiert, Laurence Rees' BBC-Produktion sei keine "britische Neuauflage" von Goldhagens Buch, kratze aber, darin Goldhagen verwandt, "nachhaltig an deutschen Mythen". Solche Belege zeigen, wie stark und wie selbstverständlich Goldhagen im Diskurs präsent ist, wie wie sehr er die öffentliche Debatte beeinflußt hat, wie sehr er mit seinem Buch Bestandteil sprachlicher Routine geworden ist. (Daß der Gehalt des Buches in solchen Diskursfragmenten kam zur Sprache kommt, schränkt ihre Bedeutung nicht ein; im übrigen muß auch bezüglich etlicher thematisch auf Goldhagens Buch zentrierter Artikel festgestellt werden, daß sie inhaltlich wenig hergeben. Und genau darum muß es bei der Analyse der Goldhagen-Kontroverse und - präziser gesagt und weiter definiert - des Diskursstranges "Goldhagen", seinerseits Teil des noch umfassenderen Diskursstranges "Geschichtspolitik", auch gehen.

Einige dieser Grenzfälle können allerdings dazu dienen, gewisse inhaltliche Probleme des Diskursstranges, politisch-thematische Streifragen der Goldhagen-Debatte zu beleuchten. Beispielsweise erfüllt Kurt Beispiel Pätzolds Artikel "Endlösung" im "Historisch-Kritischen Wörterbuch des Marxismus" das formale Kriterium, daß dort der Name Goldhagen genannt wird. Freilich befaßt sich Pätzold, einer der umtriebigsten Akteure im Streit um Goldhagen, in diesem Text inhaltlich explizit überhaupt nicht mit Goldhagen. Die Namensnennung verweist, wie ich in einer Leküre des Artikels nachgewiesen habe (vgl. Jungle World 47/97, S. 27), allerdings symptomatisch auf eine Leerstelle in Pätzolds Ausführungen.

Andererseits ist nicht auszuschließen, daß anhand des formalen Kriteriums auch Texte durch's Netz rutschen, die auf die eine oder andere Weise sehr wohl mit der Debatte zu tun haben. Das eben genannte Beispiel des Lexikon-Artikels von Kurt Pätzold kann auch dies verdeutlichen: Die Leerstelle, auf die die Namensnennung ja nur symptomatisch verweist, wäre inhaltlich ja auch dann gegeben, wenn Pätzold Goldhagens Namen nicht genannt hätte.Solche Leerstellungen und Auslassungen in der Argumentation ließen sich zuhauf behaupten. Doch hier droht das Dossier auszuufern, weshalb das bloß formale Krierium der Namensnennung seinen Sinn hat. Auch wenn dabei Artikel durch's Netz rutschen, die als Beiträge zum Diskurstrang "Geschichtspolitik" im betreffenden Zeitraum ohne jeden Zweifel mit dem Diskursstrang "Goldhagen" kommunizieren. Dies gilt bspw. für Hans Mommsens Interview im Focus (38/96, S. 96-100), in dem der eifrige Streiter gegen Goldhagen unter dem Titel "'Ständige Radikalisierung'. Über den Weg zum Holocaust, die Präventivkriegsthese und die Selbstzerstörung des Dritten Reichs" ausnahmsweise nicht auf Goldhagen zu sprechen kam. Ebenso gilt dies bspw. für Sibylle Tönnies' Artikel "Die Klagemeute. Warum sich Deutsche den Opfern aufdrängen", der in der ersten Hochphase des Streits um Goldhagens Buch erschien (FAZ 23.4.1996, S. 37) oder Richard Cohens Artikel "Die deutsche Nation hat sich gewandelt" (Welt 8.4.1997), der erschien, als sich nach der Verleihung des "Demokratiepreises" an Goldhagen und die Laudatio Jan Philipp Reemtsmas die Debatte um die Ausstellung "Vernichtungskrieg - Verbrechen der Wehrmacht 1941-1944" Goldhagen-Debatte und Streit um die Wehrmachtsaustellung nachhaltig ineinander verschränkt hatten (Eckhard Fuhr brachte am selben Tag in der FAZ beides zusammen).

Die Erweiterung des Kriteriums um Anspielungen auf Autor und Werk ist nicht hundertprozentig trennscharf und schafft daher Probleme bei der Handhabung. Ein wichtiges und prominentes Beispiel kann dies verdeutlichen: Nichts im Wortlaut der Rede des deutschen Außenministers Klaus Kinkel am 8. Mai 1996 bei der Mitgliederversammlung des American Jewish Committee in Washington verweist eindeutig auf Goldhagen bzw. sein Buch. Dennoch wurde Kinkels-Rede in verschiedenen Medien so verstanden, als habe der Außenminister Goldhagens Buch in seiner Redepassage gegen deutsche "Kollektivschuld", die zu behaupten Goldhagens Buch zum damaligen Zeitpunkt dominant unterstellt wurde, im Visier gehabt.

Die Berücksichtigung von Anspielungen brachte die Gefahr mit sich, daß das Dossier ausuferte. Läßt sich nicht jedes Reden von "Kollektivschuld" seit Beginn der Goldhagen-Kontroverse als Anspielung auf Goldhagen verstehen? Daher mußte die Einbeziehung von Anspielungen durch die formalen Kriterien Name, Buchtitel und Schlüssel-Thesen bzw. -Formulierungen eingeschränkt werden. Als ins Dossier aufgenommener Grenzfall sei auf Gottfried Dietzes Beitrag "Befreiung im Lutherjahr, anno domini 1996" in den rechtsextremen Staatsbriefen verwiesen. Hier handelt es sich um eine umwegige Anspielung. Dietze spielt auf eine im Mediendiskurs kraß zugespitzte Grundthese Goldhagens und insbesondere auf eine durch Frank Schirrmacher in der FAZ Goldhagen zugeschriebene Argumentationsfigur ('von Luther zu Hitler') an (Monate später greift Dietze Goldhagen in den Staatsbriefen explizit auf).

Doch selbst bei Zugrundelegen dieser Kriterien mußten - anfechtbare - Ausgrenzungen vorgenommen werden: Zwei Beispiel aus dem Ostpreußenblatt mögen dies illustrieren. Anfang November 1997 machte sich Heinrich Lummer (MdB CDU) im Ostpreußenblatt (45/97) "Gedanken zur Zeit" (so der Name der Rubrik). Unter dem Titel "Nein zur Fremdbestimmung. Für eine selbstbewußte Politik" mischte er sich in den Streit um Geschichtspolitik mit einem Plädoyer für "Normalisierung" ein. Antisemtismus wurde als Resultat jüdischen Verhaltens dargestellt. Kritik an der Schweiz wurde dabei als "Rufmord nach dem Motto: Die Schweiz als williger Vollstrecker Hitlers" denunziert. Gewiß gehört dieser Text in die Dossiers zu den Diskurssträngen "Geschichtspolitik" und "Antisemitismus", doch muß man ihn unbedingt auch dem Dossier "Goldhagen" zurechnen? Und konsequenterweise dann auch etliche andere ähnlichen Typs? Reicht nicht der Hinweis, daß sich die Formulierung von den "willigen Vollstreckern" verselbständigt hat und als geflügeltes Wort, dem - um im Bild zu bleiben - der Materialsammler nicht hinterherfliegen kann, in andere Diskursstränge übergegriffen hat? Ähnlich verhält es sich mit einem anderen Beispiel aus dem Ostpreußenblatt (47/97, S. 3), wo eine polemische Verkehrung der Formel "willige Vollstrecker" vorgenommen wird. Ulrich Legdeners Artikel "Das Jenninger-Syndrom. Wie ein linkes Netzwerk unbescholtene Politiker beliebig zu Fall bringt", in dem auch die Proteste gegen den Marinerichter a.D. Hans Filbinger behandelt werden, wird mit einem Foto illustriert, das mit folgender Bildunterschrift versehen ist: "Willige Vollstrecker gibt es zuhauf: Anti-Filbinger-Demo 1978".

Auch aus simplen und kontingenten technischen Gründen kann die Chronologie nicht den Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Vielleicht, nein ganz gewiß wurden doch in den ausgewerteten Printmedien Artikel übersehen, obwohl ich auf die Hilfe gewiefter, an der Schere geübter Zeitungsleser bauen konnte. Zwar wurden neben den überregionalen Tageszeitungen und der Wochenpresse auch einige Regionalzeitungen wie Aachener Nachrichten und Kölner Stadt-Anzeiger ausgewertet, aber dennoch kann ich nicht prinzipiell auszuschließen, daß sich in nicht ausgewerten größeren Regionalzeitungen der ein oder andere, vielleicht sogar inhaltlich bemerkenswerte Artikel findet, der mir entgangen ist. Beispielsweise kann ich immer noch nicht so recht glauben, daß der erste Goldhagen-Artikel in deutschsprachigen Tageszeitungen vor der Goldhagen-Premiere in der Zeit ausgerechnet in den Aachener Nachrichten erschienen sein soll. (Wer zu Verschwörungstheorien neigt, könnte aus diesem Sachverhalt übrigens eine wunderbare paranoide Konstruktion herleiten, denn die Aachener Nachrichten waren die erste von den US-Besatzern lizensierte Tageszeitung.) Rainer Erb erwähnt in seiner kurzen Analyse der Mediendebatte in Unkenntnis des Belegs aus den Aachener Nachrichten vom 30.3.1996 als ersten Artikel eine Besprechung im Berliner Tagesspiegel vom 31.3.1996, die mir leider nicht vorliegt. (Aus Verweisen in Artikeln sind mir weitere kleinere und nicht unbedeutende Lücken, so der Leserbrief Ulrich Herberts im Spiegel, der auf die Kontroverse zwischen Goldhagen und Ruth Bettina Birn aufmerksam macht, bekannt, doch mir fehlte die Zeit, mich auf die Suche zu machen und die Lücke zu schließen.)

Folgt man dem Kriterium, das Siegfried Jäger in seinem Buch "Kritische Diskursanalyse. Eine Einführung" (Duisburg: DISS 1993, S. 202-210) zur vollständigen qualitativen Erfassung eines Diskursstranges angibt, daß nämlich bei der Analyse von Artikeln in einem gegebenen Zeitraum in fortgeschrittenem Stadium keine neuen Elemente mehr auftauchen, so kann nach einer - noch provisorischen - Grobanalyse für das hier bibliographisch erfaßte, den Zeitraum März 1996 bis Januar 1998 umfassende Dossier Vollständigkeit sehr wohl behauptet werden.

Ergänzt wird die Artikelchronologie um die Bibliographie von Buchpublikationen bzw. Aufsätzen in Sammelbänden; hier wurde freilich nicht das bei Artikeln in Printmedien angewandte engmaschige Kriteriennetz ausgelegt.

Aufgrund der genannten Lücken in der Materialsammlung bin ich für Hinweise auf weitere Texte und die Zusendung von Kopien dankbar (Alfred Schobert, AK Rechts am Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, Realschulstr. 51, 47051 Duisburg). Wenn sich weitere Texte zur rückwirkenden Komplettierung der Chronologie finden und wenn die Diskussion fortgesetzt wird, womöglich mit neuen Entwicklungen, dann wird - vielleicht schon in einigen Monaten - eine erweiterte und aktualisierte Version dieser Artikel-Chronologie vorgelegt.

Ohne die Hilfe von Hans-Georg Golz, Helmut Kellershohn und Siegfried Jäger, die mir ihre Goldhagen-Sammlungen zur Auswertung zur Verfügung stellten, sowie Martin Dietzsch vom Rechtsextremismus-Archiv des DISS wäre dieses breit angelegte Dossier nicht möglich gewesen - ihnen gilt mein Dank.

 

 

 

Chronologie der Artikel in deutschsprachigen Printmedien

1996

Aachener Nachrichten 30.3.96, S. 2
Helmut Räther: Der Durchschnittsdeutsche hatte keine moralischen Skrupel. Harvard-Professor schrieb ein Buch über "Hitlers willige Henker" - "Sie hielten den Mord an den Juden für gerecht"

Zeit 16/96 (12.4.), S. 1 u. "Dossier", S. 9-13
- Volker Ullrich: Hitlers willige Mordgesellen
(dok. in Schoeps 1996, S. 89-92)

Dossier-Vorspann: Sie waren gewöhnliche Deutsche, sie töteten as Überzegng, nicht weil sie gewzngen wurden. Sie waren Hunderttausende, und sie machten den Holocaust erst möglich. Ein einzigartiges Verbrechen, das in der Mitte der deutschen Gesellschaft entstand. Diese provozierende These des Harvard-Wissenschaftslers Daniel Jonah Goldhagen hat in den Vereinigten Staaten soeben einen heftigen Historikerstreit ausgelöst. Das Buch "Hitler's Willing Exectioners" wird im Sommer in deutscher Übersetzuung erscheinen.

DIE ZEIT druckt vorab Auszüge.
- Daniel Jonah Goldhagen: Täter aus freien Stücken.
- Gisela Dachs: Daniel Jonah Goldhagen. Forschung auch als Antwort auf ganz persönliche Fragen

Kölner Stadt-Anzeiger 12.4.96
Martin Oehlen: Ein Volk von Antisemiten? Amerikanische Untersuchung zum Holocaust stellt die Deutschen als Täter aus freien Stücken dar

Frankfurter Rundschau 12.4.96
- Matthias Arning: Für die einen brillante Provokation, für die anderen naives Pamphlet. Goldhagens Buch über Nazi-Deutschland ist hier noch nicht gedruckt, schon wird ein neuer Historikerstreit proklamiert
- Matthias Arning/Rolf Paasch: Die provokanten Thesen des Mister Goldhagen. Der US-Soziologe stößt mit seinem Buch "Hitlers bereitswillige Helfer" bei deutschen Forschern auf viel Kritik

Süddeutsche Zeitung 13./14.4.96, S. 13
- Norbert Frei: Ein Volk von "Endlösern"? Daniel Goldhagen bietet eine alte These in neuem Gewand
(dok. in Schoeps 1996, S. 93-98; angebl. gleichzeitig in Hamburger Tageszeitung)
- Josef Joffe: Hitlers willfährige Henker. Oder: Die "gewöhnlichen Deutschen" und der Holocaust
(zusammen mit Artikel in der Times v. 29.4 unter dem Titel: "Die Killer waren ganz normale Deutsche, also waren die normalen Deutschen Killer" in Schoeps 1996, S. 160-170)

taz 13./14.4.96, S. 10
Mariam Niroumand: Little Historians.
Das Buch des amerikanischen Politologen Daniel Jonah Goldhagen wird keinen neuen Historikerstreit auslösen

FAZ 15.4.96
Frank Schirrmacher: Hitlers Code. Holocaust aus faustischem Streben? Daniel John [sic] Goldhagens Remythisierung der Deutschen
(dok. in Schoeps 1996, S. 99-105)

Spiegel 16/96 (15.4.), S. 29-32
Rudolf Augstein: Der Soziologe als Scharfrichter
(dok. in Schoeps 1996, S. 106-109)

Berliner Zeitung 15.4.96, S. 28
Martin Woldt: Doch eine Kollektivschuld? US-Historiker Goldhagen: Die Deutschen wollten den Mord an Juden

Welt 16.4.96
Jost Nolte: Sisyphos ist Deutscher
(dok in Schoeps 1996, S. 110-113

Welt 17.4.96, S. 11 (Das ganze deutsche Volk als Hitlers williger Scharfrichter?)
- Thomas Maier: Daniel J. Goldhagens Buch erregt Aufsehen
- Manfred Rowold: Der Autor stellt den gewaltbereiten Antisemitismus als Vehikel nationaler Identität dar - Herausforderung an die Historiker
(dok. in Schoeps 1996, S. 114-117)

junge Welt 17.4.96, S. 13
Uwe Soukup: Das Holocaust-Personal. Der gewöhnliche Deutsche und der Mord an den Juden: Die Thesen von Daniel Jonah Goldhagen werden in Deutschland wütend bekämpft

Berliner Zeitung 17.4.96, S. 32
Johannes Heil: Stirnrunzeln erlaubt: Aus Harvard nichts Neues. Medienwirbel und kontroverse Diskussionen um Daniel Jonah Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker"

Zeit 17/96 (19.4.), S. 7
(Vorspann: "Das Buch des amerikanischen Soziologen Daniel Jonah Goldhagen über "Hitlers willige Vollstrecker findet heftigen Widerspruch. Die Streitfrage lautet: Waren die Deutschen wirklich kollektiv schuld am Völkermord?")
Christopher Browning: Dämonisierung erklärt nichts. Nicht alle, die den Holocaust exekutieren sollten, mordeten ohne Skrupel. Viele machten feige mit. Einige weigerten sich zu töten
(dok. in Schoeps 1996, S. 118-124

Junge Freiheit 16/96 (19.4.), S. 1
Karl Heinzen: Lockerungsübungen

Die Woche (19.4.), S. 42 u. 43
- Peter Glotz: Nation der Killer? Das Buch des Amerikaners Daniel Jonah Goldhagen über "Hitlers willige Vollstrecker", das auf deutsch noch gar nicht erschienen ist, hat bereits heftige Diskussionen ausgelöst. Peter Glotz hat es gelesen und attestiert dem Autor grobe historische Fehler
(dok in Schoeps 1996, S. 125-129
- Jacob Heilbrunn: Primitive Provokation. War der Holocaust nur in Deutschland möglich? Haben alle Deutschen ihn betrieben oder mindestens gebilligt? Sind die Deutschen geborene Antisemiten? Der amerikanische Wissenschaftler und Publizist Jacob Heilbrunn hält die Thesen von Daniel Jonah Goldhagen für falsch und fahrlässig [Interview mit Silke Tempel]

DAS Sonntagsblatt 16/96 (19.4.), S. 5
Joachim Käppner: Reise in die Nacht. Holocaust-Literatur. Gibt es doch eine Kollektivschuld der Deutschen? Die Provokation des US-Professors Daniel Goldhagen

Frankfurter Rundschau 20.4.96
Daniel Wilson: Wie eine Parodie auf wissenschaftliche Objektivität und ein bedenkliches Zeichen [Leserbrief]

Berliner Morgenpost 24.4.94
und
Rheinischer Merkur/Christ und Welt 24.4.96
Michael Wolffsohn: "Die Deutschen" - ein Volk von willigen Judenmördern?
(dok. in Schoeps 1996 S. 130-134)

Frankfurter Rundschau 24.4.96, S. 4
Matthias Arning: Männer, ganz normale Männer. Zur Beteiligung der Reserve-Polizei am Holocaust

Weltwoche 17/96 (25.4.96)
Gordon A. Craig: Hitlers willfährige Vollstrecker. Über das Buch des Harvard-Soziologen Daniel Jonah Goldhagen

Zeit (26.4.)
Julius H. Schoeps: Vom Rufmord zum Massenmord. Die Nazis mußten den Vernichtungsantisemitismus nicht erfinden
(dok. in Schoeps 1996, S. 135-139)

Freitag 18/96 (26.4.), S. 13
Frank Unger: Gemeinschaftsunternehmen Judenmord. Zur Goldhagen-Debatte in den USA

Junge Freiheit 18-19/96 (26.4.), S. 2
Hans B. von Sothen: Vermarktete Anklagen. Medienrummel um neuen "Historikerstreit"

Welt 27.4.96, S. G 4
Frank Ebbinghaus: Warum ganz normale Männer zu Tätern wurden. Komplexe Ergebnisse der Holocaust-Forschung fördern das Bedürfnis nach moralischen Urteilen
(dok. in Schoeps 1996, S. 140-146)

Sächsische Zeitung 27./28.4.96, S. 2
Uwe Knüpfer: Untauglicher Versuch, die Vergangenheit vorauszusagen. Harvard-Professor provoziert mit These, die Deutschen hätten freudig am Judenmord teilgenommen, neue Runde der Holocaust-Diskussion

Neue Zürcher Zeitung 29.4.96
Moshe Zimmermann: Die Fußnote als Alibi
(dok. in Schopes 1996, S. 147-154)

epd-Wochenspiegel 18/96, S. 5
Ignatz Bubis: "Die Synagogen haben nicht heimlich gebrannt" [Interview mit Burkhard Saul]

Profil 18/96 (29.4.)
Walter Manoschek: Der Judenmord als Gemeinschaftsunternehmen. Daniel Jonah Goldhagen hat im Prinzip Recht - aber er argumentiert eindimensional
(dok in Schoeps 1996, S. 155-159)

junge Welt 29.4.96, S. 13
Stefan Ripplinger: Gegen das deutsche Alibi. Wie US-Amerikaner und Briten Goldhagens Buch über die gewöhnlichen Holocaust-Verbrecher aufgenommen haben

Spiegel 18/96 (29.4.), S. 10 u. 12
Leserbriefe unter der Überschrift "Schmerzender Stachel", u.a. von Alfred de Zayas u. Ralph Giordano

junge Welt 30.4.96, S. 11
Klaus Bittermann: Und Augstein vorneweg. Die Goldhagen-Diskussion: Über eine seltene Einmütigkeit in Deutschland

junge Welt 30.4.96
Klaus Bittermann: Trara um Goldhagen

FAZ 30.4.96
Frank Schirrmacher: Starke Thesen viel zu leicht. Daniel Goldhagens Buch im Gespräch: "Talk im Turm" (Sat 1)

Frankfurter Rundschau 30.4/1.5.96, S. 20
Gertrud Koch: Eine Welt aus Willen und Vorstellung. Überlegungen zu Daniel Jonah Goldhagens Buch "Hitler's Willing Executioners"

Zeit 19/96 (3.5.), S. 13
Leserbriefe: Schuldig mit gutem Gewissen? Daniel Jonah Goldhagens: "Hitler's Willing Executioners" - eine provozierende These ruft Widerspruch hervor

DAS Sonntagsblatt 18/96 (3.5.), S. 4
Lohnt ein neuer Historikerstreit? Leser, Fachleute und Journalisten diskutieren. 1986 diskutierten deutsche Historiker darüber, ob Auschwitz einzigartig in der Geschicht [sic] ist. 1996 löst der US-Historiker Daniel Goldhagen eine neue Debatte aus. Seine These: Die Ermordung der Juden sei in Übereinstimmung mit der Bevölkerung geschehen. Haben (fast) alle Deutschen den Massenmord gewollt. Oder wird hier eine unhaltbare Kollektivschuld-These verbreitet? [Beiträge von Hanno Loewy, Johannes Heil u.a.]

Welt 3.5.96
Berthold Seewald: Gut muß der Streit sein

junge Welt 4./5.5.96, S. 11
Tjark Kunstreich: Deutsche Definitionsmacht und jüdische Kollektivschuld. Überlegungen zum neuesten Versuch, Auschwitz zu entsorgen. Ein Beitrag zur Goldhagen-Diskussion

Ostpreußenblatt 18/96 (4.5.), S. 3
Alfred de Zayas: Die Neuauflage einer alten These. Zu Jonah Goldhagens Buch über Kollektivschuld

Criticón H. 150 (April/Mai/Juni 1996), S. 83-86
Alfred de Zayas: Ein Volk von willigen Henkern? Zum Buch von Daniel Goldhagen

junge Welt 9.5.96
Stefan Ripplinger: Der kollektive Kinkel

Zeit 20/96 (10.5), S. 5
- Gordon A. Craig: Ein Volk von Antisemiten. Das Buch von Daniel J. Goldhagen ist als Herausforderung nützlich, aber seine Kernthese verfehlt die historische Wirklichkeit
(dok in Schoeps 1996, S. 171-175)
- Marion Gräfin Dönhoff: Kurzschluß. Brief an die "New York Review of Books"

Welt 10.5.96
André Leysen: "Durch Gleichgültigkeit gesündigt". Über deutsche Schuld und das umstrittene Buch von Goldhagen [Gespräch mit Helmut Hetzel]

Junge Freiheit 20/96 (10.5.), S. 3
Heimo Schwilk: "Jünger, moderner, offensiver". Über den 8. Mai, Rechtsintellektuelle und die '89er [Gespräch mit Dieter Stein u. Thorsten Thaler]

junge Welt 11./12.5.96, S. 11
Stefan Vogt: Antisemitische Vergesellschaftung - Für eine materialistische Analyse der Ideologie der Vernichtung. Zur Goldhagen-Debatte

taz 11./12.5.96, S. 10
Nicholas Lane: "Ich bin von Kinkel enttäuscht". Über Entschädigung für NS-Opfer und das Buch von J. Goldhagen [Interview mit Andrea Böhm]

Bulletin Nr. 38 (13.5.96), hrsg. vom Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, S. 417-419
Klaus Kinkel: Deutsch-israelische Partnerschaft - Brücke über dem Abgrund der Vergangenheit [Rede des Bundesaußenministers bei der Mitgliederversammlung des American Jewish Committee in Washington am 8. Mai 1996

Frankfurter Rundschau 14.5.96
Gulie Ne'eman Arad: Ein amerikanischer Alptraum. Zum kulturellen Kontext von "Hitlers Willing Executioners"
(erweiterte [und abweichende] Fassung in Schoeps 1996, S. 176-186

Zeit 21/96 (17.5.), S. 14
Eberhard Jäckel: Einfach ein schlechtes Buch
(dok. in Schoeps 1996, S. 187-192)

Spiegel 21/96 (20.5.) Titel: "Die Deutschen: Hitlers willige Mordgesellen? Neuer Streit um Kollektivschuld"
S. 48-77 (Insert v. Broder S. 58-59; "Paranoia"-Insert S. 72)
- Ein Volk von Dämonen. Ein ganzes Volk muß büßen - diese Nazi-These von der kollektiven Schuld der Juden kehrten die Sieger 1945 vorübergehend gegen die Deutschen. US-Wissenschaftler Daniel Goldhagen hat sie wiederbelebt. Sind die Deutschen wirklich ein Volk von Judenmördern - was wußten sie vom Holocaust? Was konnten sie wissen, was taten sie?
- Henryk M. Broder: "Ich bin sehr stolz". Über Goldhagen, Vater und Sohn
- "Eine Art Paranoia". Wie die Alliierten die deutsche Kollektivschuld begründeten

junge Welt 20.5.96
Uwe Soukup: Hätte die Revolution doch gesiegt!

junge Welt 23.5.96, S. 13
- Tjark Kunstreich: Augsteins willige Spießgesellen. Weder haben sie etwas gewußt noch waren sie antisemitisch: Der Spiegel spricht die Deutschen von jeder Schuld frei und wiederholt die Lüge, Daniel Goldhagen vertrete die Kollektivschuld-These
- Rayk Wieland: Heil Spiegel

Zeit 14.5 [lt. Schoeps 14.5, doch vermutlich eher 24.5.]
Hans-Ulrich Wehler: Wie ein Stachel im Fleisch. Es gibt sechs gute Gründe, sich ernsthaft mit Daniel Goldhagens Buch zu befassen - und ebenso viele, warum man seine Erklärung des Holocaust scharf kritisieren muß
(Zeit-Beitrag war stark gekürzt; vollständig in Schoeps 1996, S. 193)

Neues Deutschland 24.5.96, S. 11
Katia Davis: "Es wispert die Journaille: Wir wollen die Kanaille!" Woher die Aufgeregtheit über Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" rührt. Eine Betrachtung

Junge Freiheit 22/96 (24.5.)
[Günter Zehm:] Pankraz, die deutsche Schuld und die demographische Katstrophe (S. 14)

junge Welt 25./26.5.96, Beilage S. 3 u. 4-5
- Berthold Brunner/Fritz Kern: Von Goldhagen zu Marx. Die Feststellung, daß der Antisemitismus der Schlüssel zur Erklärung des Nationalsozialismus ist, lenkt nicht von der Kapitalismuskritik ab
- Joachim Rohloff: "Legende im Rücken". De Phantasie an die Macht! Wie FAZ-Kulturwart Dr.phil. Frank Schirrmacher das Bildungsbürgertum retten will

junge Welt 28.5.96
Daniel Jonah Goldhagen: Offensichtliche Mißverständnisse

Frankfurter Rundschau 28.5.96
Siegfried Jäger: Hier handelt es sich nicht um Kollektivschuld oder dergleichen [Leserbrief]

junge Welt 31.5.96, S. 14
Efraim Zuroff: A Not So Final Solution

Der Schlesier. Breslauer Nachrichten. Unabhängige, gesamtdeutsche Wochenzeitung. Mitteilungsblatt des Förderkreises Deutsche Einheit für die Ostprovinzen und das Sudentenland 31.5.96
Anzeige: "Eine indirekte Antwort auf neue pauschale Verurteilungen aus den USA in dem Buch 'Hitlers Willing Executioners' von Daniel Goldhagen" [Sinus-Verlag (Krefeld): Hans Pfeiffer: Sagen wie es war]

Konkret 6/96, S. 14-16
Otto Köhler: Der gewöhnliche Deutsche. Noch bevor es in deutscher Übersetzung erschienen ist, hat ein Buch des US-amerikanischen Wissenschaftlers Daniel Jonah Goldhagen über die Beteiligung des deutschen Durchschnittsbürgers an der Vernichtung der europäischen Juden hierzulande Abwehrreaktionen ausgelöst, die - von "Taz" bis "FAZ", von "Spiegel" bis "Welt" - bestätigen, was sie bestreiten wollen.

Analyse & Kritik (ak) H. 391 (1.6.96), S. 25 u. 26f.
- Tjark Kunstreich: Augsteins willige Spießgesellen. Wie der Spiegel die Deutschen von jeder Schuld freispricht
- Tjark Kunstreich: Das Ende der Erinnerung. Für ein politisches Gedenken an die Schoa

Kurzkommentar Juni 1996, hrsg. von der Gesellschaft für Kulturwissenschaft e.V., S. 3-5
Günter Rohrmoser: Der Traum des Kanzlers

FAZ 3.6.96, S. 34
Renate Schostack: Direkter Weg nach Auschwitz? Eine Debatte in München: "Die Deutschen und der Holocaust"

Welt 3.6.96, S. 7
Klaus Hildebrand: "Ein Schlußstrich kann nicht verordnet werden". Der junge Harvard-Profeesor Daniel J. Goldhagen (36) hat mit seiner These, der Völkermord an den Juden sei die logische Folge eines pathologischen Antisemitismus der Deutschen gewesen. Im WELT-Gespräch bescheinigt der Bonner Historiker Klaus Hildebrand (54) dem Amerikaner Defizite und Denkfehler. Hildebrand äußert sich auch zu anderen Themen der Zeit: zur Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit und zur politischen Rolle der Deutschen heute. Mit Professor Klaus Hildebrand sprach Gernot Facius.

Zeit 24/96 (7.6.), S. 12
- Ingrid Gilcher-Holtey: Die Mentalität der Täter. Das Buch von Daniel Jonah Goldhagen ist vor allem eine methodische Herausforderung an die Geschichtswissenschaft
(dok. in Schoeps 1996, S. 210-213)
- Volker Ullrich: Das Geheimnis, das keines war. David Bankier weist nach, daß die Kenntnis von der Judenvernichtung verbreiteter war als gemeinhin angenommen

Freitag 24/96 (7.6.), S. 11
Otto Köhler: Reinwaschungsrituale. Vor zehn Jahren begann der Historikerstreit

Frankfurter Rundschau 7.6.96
Alfons Kenkmann: Hitlers willige Vollstrecker ... ... bei der Ordnungspolizei in Münster. Eine regionale Debatte

Süddeutsche Zeitung 7.6.96, S. 13
s.w.: Goldhagen-Buch in Holland erschienen

FAZ 12.6.96, S. 11
- Alfred de Zayas: Kein Stoff für Streit. Goldhagens Unfug, Goldhagens Unwissenheit
- Nachum Orland: Wichtige Denkanstöße. Sarah Gordons Buch ist noch nicht veraltet

Zeit 25/96 (14.6.), S. 5-6
Ulrich Herbert: Aus der Mitte der Gesellschaft. Der Zusammenhang zwischen Antisemitismus in Deutschland und dem millionenfachen Mordd an den Juden darf nicht wegdiskutiert werden
(unter dem Titel "Die richtige Frage" ungekürzt in Schoeps 1996, S. 214-224)

Zeit 25/96 (14.6.)
Volker Ullrich: Vertraute Töne. Der Goldhagen-Streit erinnert an die Fischer-Kontroverse
(dok. in Schoeps 1996, S. 225-227)

Freitag 25/96 (14.6.), S. 11
Ekkehart Krippendorff: Zivilcourage. Wie antisemitisch war die deutsche Bevölkerung zur Nazizeit

junge Welt 15.6.96
Katia Davis: Hat Daniel Goldhagen recht (Protokoll einer Gesprächsrunde)

Frankfurter Rundschau 15.6.96, S. 18
- Hanno Loewy: Wider die allzu schnelle Erledigung. Anmerkungen zu Daniel Goldhagens Erklärung von Motiven für den Holocaust
- Andrei S. Markovits: Über das Unbehagen der Deutschen. Eine Antwort auf die eifrigen Kritiker der Studie "Hitler's Willing Executioner" [sic]

junge Welt 18.6.96.
- Peer Fries: Bereitwillige Vollstrecker
- Stefan Ripplinger: The Making of the Nazis

Zeit 26/96 (21.6.), S. 60
Leserbriefe: Der Beweis ist nicht gelungen. Mußte der deutsche Antisemitismus zum Holocaust führen?

DS 21.6.96
Julius H. Schoeps: "Viel Geschrei". Über die empörten Reaktionen in Deutschland auf Daniel Goldhagens Buch [Gespräch mit Christian Schüle]

junge Welt 22.6.96
Tjark Kunstreich: Mahatma Krippendorff

FAZ 24.6.96 (Leserbriefseite)
Jürgen Rübesam, Kassel: Deutsche Bewußtseinslage zur Kriegszeit

junge Welt 24.6.96, S. 11
Reinhard Kühnl: Kampf ums Geschichtsbild. Zur Debatte um das Buch "Hitler's Willing Executioners" von Daniel Goldhagen

Frankfurter Rundschau 25.6.96, S. 11
Jörn Rüsen: Den Holocaust erklären - aber wie? Überlegungen zu Daniel J. Goldhagens Buch "Hitler's Willing Executioners"

Blätter für deutsche und internationale Politik 6/96, S. 667-674
Andrei S. Markovits: Störfall im Endlager der Geschichte. Daniel Goldhagen und seine deutschen Kritiker
(dok. in Schoeps 1996, S. 228-240)

Nation & Europa. Deutsche Monatshefte 6/96, S. 49-51
Werner Baumann: Deutsche unschuldig, aber verantwortlich. Zum Streit um das Goldhagen-Buch

Staatsbriefe 6/96, S. 73
Hans-Dietrich Sander: Rache ist Blutwurst oder willkommmen im Club

Konkret 7/96, S. 28-29
Hersch Fischler: Der Fisch stinkt vom Kopfe. Wie in einem deutschen Nachrichtenmagazin 1996 ein Mann einen jüdischen Vornamen bekommt, den ihm Goebbels 1941 angehängt hat.

Analyse & Kritik (ak) H. 392 (1.7.96)
Kt. [Knut Mellenthin]: Der Völkermord an den Juden als "nationales Projekt"?

junge Welt 5.7.96, S. 12-13
Kurt Pätzold: Unglaubliche Tatsachen, glaubhafte Beweise. Über die Merkwürdigkeiten der Geburt eines Buches und sein Erscheinen auf dem Markt der Meinungen. Zu Daniel Goldhagens "Hitler's Willing Executioners"

Der Schlesier 27/96 (5.7.), S. 1
Günter Rohrmoser: Der Traum des Kanzlers

junge Welt 13./14.7.96, S. 3
Kurt Pätzold: Unbekümmert um deutsche Zusammenhänge. Über die mißbräuchliche Verwendung von Klemperers Tagebüchern in der Goldhagen-Debatte

taz 16.7.96, S. 12
Mitchell G. Ash: Die Debatte über Goldhagen im Internet. Während in der amerikanischen Presse wissenschaftliche Laien nationale über den deutschen Antisemitismus verbreiten, läuft im Internet eine internationale Fachdiskussion über Goldhagens Buch

Süddeutsche Zeitung 20./21.7.96, Feuilleton-Beilage
Hans Mommsen: Schuld der Gleichgültigen. Die Deutschen und der Holocaust - Eine Antwort auf Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker"

taz 22.7.96, S. 16
Otto Köhler: Was hat Friedman mit Goldhagen vor? Zum Gespräch über das Buch "Hitler's Willing Executioners" am Freitag im ZDF

FAZ 22.7.96
Michael Jeismann: Die deutsche Erbsünde. Michel Friedman im Gespräch mit Daniel Goldhagen (ZDF)

Focus 30/96, S. 78-80
Stephan Sattler: Kein Deutschen-Hasser. Der amerikanische Holocaust-Forscher und Bestsellerautor Daniel J. Goldhagen wirbt mit leisen Tönen für sein umstrittenes Buch

Frankfurter Rundschau 23.7.96
Klaus Günther: Ein leichter Sieg? Wissenschaft und Moral - Eine Anmerkung zur Debatte um Daniel Goldhagen

Berliner Zeitung 24.7.96, S. 29
"Wenn die Dinge so einfach lägen..." Hans Mommsen und Norbert Frei zur Diskussion um Daniel Jonah Goldhagen und die Holocaust-Geschichtsschreibung [Gespräch moderiert von Jochen Arntz]

Freitag 31/96 (26.7.), S.. 5
Erich Kuby: Der Zeitungsleser

UZ Unsere Zeit 26.7.97
Emil Carlebach: Nicht Antisemitismus, sondern Profitgier und Kadavergehorsam

taz 29.7.96, S. 15
Hedda Jungfer: Abwehr und Verdrängung [Leserinnenbrief]

Zeit 32/96 (2.8.), S. 9-14
Daniel J. Goldhagen: Das Versagen der Kritiker

Süddeutsche Zeitung 2.8.96, S. 29
wms: Willige Vollstrecker

Frankfurter Rundschau 3.8.96
Inge Günther: Israel wundert sich (nicht) über die Goldhagen-Debatte. Anders als in Deutschland zweifelt niemand an den Thesen des US-Wissenschaftlers über "Hitlers willige Vollstrecker"

Frankfurter Rundschau 3.8.96, S. ZB 2
Slavenka Drakulic: Gibt es eine kollektive Unschuld? Ex-Jugoslawien im Lichte Viktor Klemperers und Daniel Goldhagens betrachtet

Kölner Stadt-Anzeiger 5.8.96, S. 5
- Inge Günther: Wichtig für die Diskussion. Israels Blick auf das Antisemitismus-Buch von Daniel Goldhagen
- (Kurzmeldung) dpa: Alldeutsche Einheitsfront. Namhafte Historiker reagieren auf Goldhagen-Kritik

Berliner Zeitung 5.8.96 (Kurzmeldung)
dpa: Wolffsohn greift Mommsen persönlich an

Berliner Zeitung 6.8.96, S. 25
Jost Dülffer: Ein Zauberlehrling und seine Widersprüche. Zum Erscheinen der deutschen Ausgabe von Daniel Goldhagens Buch: Eine Analyse seiner Thesen vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte

Aachener Nachrichten 6.8.96, S. 3
Verena Schmitt: "Mörder aus Überzeugung". Mehr als eine akademische Debatte: US-Politologe trifft den Nerv der Deutschen

junge Welt 6.8.96, S. 3
Jürgen Elsässer: Kollektivschuld?

Kölner Stadt-Anzeiger 7.8.96
Michel Friedman: Begreifen, daß der Terror nicht unabwendbar ist. Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" liegt vor - Aufregung über Thesen zum deutschen Antisemitismus - Aufklärung für junge Generation

taz 7.8.96, S. 18
Y. Michal Bodeman: Die Bösen und die ganz normalen Guten. Warum das Buch von Daniel Goldhagen, "Hitlers willige Vollstrecker" so erfolgreich ist: Es ist pronographisch. Es ist konservativ und eminent amerikanisch. Es ist moralisierend und es legt offene deutsche Wunden bloß

Wochenpost 33/96 (8.8.), S. 17-23 (Extra)
- Jürgen Busche: Wir alle? Mörder? Daniel Goldhagen über "Hitlers willige Vollstrecker" und Ulrich Herbert über einen Organisator
- Rainer Lingenthal: Alles verpufft. Die Goldhagen-Diskussion ist schon fast vorübergerauscht - eine Verachtung des lesenden Bürgers
- Andrea Böhm: Massenmord mit Mittagspause. Goldhagens Thesen haben neues Erschrecken über die Untaten der "gewöhnlichen" Deutschen ausgelöst. Die Einteilung in "gute" und "schlechte" Deutsche gerät durcheinander
- Teddy Preuss: Kein Prophet in seiner Stadt. Israel: Vom Wirbel um Goldhagens Buch ist noch nichts zu spüren - weder im Positiven noch im Negativen

Frankfurter Rundschau 8.8.96
Thomas Assheuer: Wann begann der Sonderweg. Ein Rückblick auf die Debatte um Daniel Goldhagen

Welt 8.8.96
Manfred Asendorf: Waren alle Deutschen potentielle Judenmörder? Daniel Jonah Goldhagen macht es sich bei der Deutung der Vergangenheit mit seiner These über "Hitlers willige Vollstrecker" entschieden zu einfach

Neues Deutschland 9.8.96, S. 11
Fritz Teppich: Wovon leider nicht geredet wird

FAZ 9.8.96
Joseph Croitoru: Gegen Kitsch und Kommerz. Israelische Reaktionen auf Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker"

Neue Zürcher Zeitung 10.8.96, S. 45
Wolfgang Sofsky: Normale Massenmörder - Zwischenbilanz der "Goldhagen-Debatte"

WAZ 10.8.96
Ralf Lehmann: Hitlers willige Mordhelfer. Daniel Goldhagens umstrittenes Buch ist auf deutsch erschienen

Sächsische Zeitung 10./11.8.96, S. 18
Gerd Fesser: Muß die Forschung zum Holocaust revidiert werden? Amerikaner über die Schuld deutscher Familienväter in der Nazizeit

Spiegel 33/96 (12.8.), (Titel "Hitler: Vollstrecker des Volkswillens? Rudolf Augstein im Gespräch mit Daniel Goldhagen), S. 40-48 (Insert S. 42) u. 50-55
- Rudolf Augstein: Todbringende "Humanisten". Zur Geschichte des Holocaust und zu den neuen Thesen
- "Riesige Mehrheit". Die deutsche Übersetzung glättet Goldhagens Thesen
- Daniel Jonah Goldhagen: Was dachten die Mörder? Über den Streit um sein Holocaust-Buch und das Bild der Täter [Gespräch mit Rudolf Augstein]

Neues Deutschland 13.8.96, S. 11
Julius H. Schoeps: Warum Deutsche Juden mordeten. "Hitlers willige Vollstrecker" stellt Fragen, die viele nicht hören wollen [Gespräch mit Karlen Vesper]

Berliner Zeitung 13.8.96
Annette Birschel: "Die Deutschen haben kein Monopol auf den Genozid". Goldhagens umstrittenes Buch in den Niederlanden

junge Welt 13.8.96
Klaus Bittermann: Monsterschau im "Presseclub"

taz 15.8.96, S. 3
Jörg Lau: Aufruf zum Boykott der taz. Was darf der "Barbier von Bebra"? Soll den Helden des taz-Sommerromans das Morden verboten werden? Zwie BürgerrechtlerInnen sehehen die Serie als "literarische Anleitung zum Mord an Andersdenkenden"
[Faksimile des Aufrufs mit Goldhagen-Bezug]

Die Woche 15.8.96, S. 16
Peter Glotz: Presswehen. Über den Aktivismus, den Daniel Goldhagen und Botho Strauss in den deutschen Medien ausgelöst haben

FAZ 16.8.96
Ulrich Raulff: Herz der Finsternis. Daniel Jonah Goldhagens Ästhetik des Grauens

Freitag 34/96 (16.8.), S. 3
Wolfgang Ullmann: Das unangenommene Urteil. 50 Jahre nach Nürnberg - ein Bitrag zur Goldhagen-Debatte

junge Welt 17./18.8.96, Beilage S. 4-5
Hersch Fischler: Augsteins Wende? Hat Daniel Goldhagen Rudolf Augstein geläutert. Das Geschichtsverständnis des Spiegel. Ein Hinweis auf den Fall Zirpins

Neues Deutschland 17./18.8.96, S. 12
Kurt Pätzold: Auf der breiten Spur der deutschen Täter. Anmerkungen zu Goldhagens Buch über Hitler, die Deutschen und den Judenmord

Focus 34/96, S. 94-96
- Saul Friedländer: "Zu grob gestrickte Antworten". Ein Buch, das faire Kritik verdient [Interview mit Stephan Sattler]
- "Der Mut des Verlegers". Frank Wössner, Chef der Bertelsmann Buch AG, über den sensationellen Verkauf des Goldhagen-Buchs [Interview von Stephan Sattler]

Spiegel 34/96 (19.8.), S. 14
Daniel J. Goldhagen: Gründlich geprüft [Leserbrief]

epd-Wochenspiegel 34/96, S. 7
Religionsphilosoph Lapide: Goldhagen macht es sich zuleicht

junge Welt 19.8.96, S. 2
Andrea Böltken: Warum sind die Henker nur Vollstrecker? [Interview mit Jürgen Elsässer]

Süddeutsche Zeitung 19.8.96, S. 9
- Johannes Heil: Nicht die Kritiker, der Kritisierte hat versagt. Die Diskussion um "Hitlers willige Vollstrecker": Daniel J. Goldhagen erweist sich vor allem darin als Meister, durch Provokation Aufmerksamkeit zu erzielen
- Zafer Senocak: "Das selbstzufriedene Deutschland hat sich als unsicheres und schnell beleidigtes Konstrukt geoutet". Was Ausländer in der Bundesrepublik von der Goldhagen-Debatte halten [Gespräch mit Karin Yesilada]

junge Welt 22.8.96, S. 2-3
Daniel Jonah Goldhagen: Überschätzen Sie die Entnazifizierung? [Gespräch mit Katia Davis]

Aachener Nachrichten 23.8.96, S. 2
(dpa) "Die Großeltern waren grauenhaft, die Enkel sind erbärmlich". Goldhagen-Debatte: "Jüdische Wochenzeitung wirft Deutschen "Kollektivgejaule" vor

Zeit 35/96 (23.8.), S. 33 u. S. 60
- Andreas Sentker: Deutscher Irrtum. "Anthropology" heißt nicht Anthropologie
- Leserbriefe: "Ohne Deutsche kein Holocaust". Menschen, die nicht morden mußten - Daniel Jonah Goldhagens Antwort auf seine Kritiker

Freitag 35/96 (23.8.), S. 5
Erich Kuby: Der Zeitungsleser

FAZ 24.8.96, S. 31
Wolf Jobst Siedler: Der Verleger soll sich hüten, ein Missionar zu sein [Gespräch, vermutlich mit Ulrich Raulff (da Vorspann "ur" gezeichnet)]

Süddeutsche Zeitung 24./25.8.96, Beilage S. 1
Jan Philipp Reemtsma: Die Mörder waren unter uns. Daniel Jonah Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" - eine notwendige Provokation

Neues Deutschland 26.8.96, S. 11
Daniel Jonah Goldhagen: "Da hat nicht Hitler einfach nur den Schalter angeknipst" [Gespräch mit Katia Davis]

Berliner Zeitung 27.8.96
Sven Felix Kellerhoff: Chronik des inszenierten Streits. Eine Dokumentation der Debatte um Goldhagen

taz 29.8.96
Jeremiah M. Riemer: Der Menschlichkeit gerecht werden. Daniel Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker" wird häufig mißverstanden - eine Zwischenbilanz der Kritik

Zeit 36/96 (30.8.), S. 14-15
Hans Mommsen: Die dünne Patina der Zivilisation. Der Antisemitismus war eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Bedingung für den Holocaust

Berliner Debatte Initial 5/96 (Sept.-Okt. 96), S. 120-124
Michal Bodemann: Ein exotischer Barbarenstamm. Daniel Goldhagen, Deutschland und die USA

Kommune. Forum für Politik, Ökonomie, Kultur 9/96
Joscha Schmierer: Ihr im Polizeibataillon, wir beim Einkaufsbummel

ZfG 9/96, S. 827-832
Rainer Erb: Unangenehme Fragen neu gestellt. Anmerkungen zur Goldhagen-Kontroverse

Welt 2.9.96
Jost Nolte: Die Kunst, es nicht gesagt zu haben. Das Original und die Übersetzung ins Deutsche: Daniel Jonah Goldhagens Verteidigungslinie gegen seine Kritiker

junge Welt 2.9.96
Katia Davis: Im Haus des deutschen Kaisers. Die Daniel-Goldhagen-Home-Story, live aus Cambridge, Massachussetts

junge Welt 3.9.96, S. 13
Stefan Vogt: Symptomatische Biographie. Ulrich Herberts Studie zu Werner Best. Über den Zusammenhang zwischen völkischer Identitätspolitik und Holocaust

taz 4.9.96, S. 15
Hannes Heer: Die große Tautologie. Daniel Goldhagen ignoriert eine entscheidende historische Voraussetzung des Holocaust: den Vernichtungskrieg der deutschen Wehrmacht

SOZ Sozialistische Zeitung 5.9.96
- Knut Rauchfuss: Die Nachkommen der Täter
- Reinhard Kühnl: Kampf ums Geschichtsbild (Nachdruck)
[ - Ernest Mandel: Vernichtung mit System (Nachdruck)]

Deutsche National-Zeitung 6.9.96, S. 3-4
"Die Deutschen als Mördervolk". Goldhagens Fälschungen und seine willigen Propagandisten

Aachener Nachrichten 6.9.96, S. 3
Verena Schmitt: "Um Gottes willen nicht aufhören, darüber zu reden. Goldhagen stellt sich Diskussion über sein umstrittenes Buch

Zeit 37/96, S. 7 (Zu Besuch in Deutschland: In diesen Tagen stellt sich Daniel J. Goldhagen dem Disput über sein Buch "Hitlers willige Vollstrecker")
- Robert Leicht: Ein Urteil, kein Gutachten. Warum der Streit um die Studie sich lohnt
- Marion Gräfin Dönhoff: Mit fragwürdiger Methode. Warum das Buch in die Irre führt

taz 6.9.96, S. 18
Ingrid Strobl: Die Flucht in die wissenschaftliche Abstraktion. Goldhagen rehabilitiert die Perspektive der Holocaust-Opfer, die aus der wissenschaftlichen Debatte fast verschwunden war. seine kritiker wehren sich gerade gegen den kalten, genauen Blick des Autors auf die Deutschen

Frankfurter Rundschau 6.9.96
Matthias Arning: Jetzt stellt der Kritisierte den Kritikern die Fragen. Im Land der Täter verteidigt der Autor Daniel Jonah Goldhagen seine These von "Hitlers willigen Vollstreckern"

Süddeutsche Zeitung 6.9.96, S. 13
Cornelia Bolesch: Historie oder Hysterie. Daniel Goldhagen begegnet seinen deutschen Kritikern

Berliner Zeitung 6.9.96, S. 28
Jochen Arntz: Milde Experten und ein warmer Applaus. Daniel Jonah Goldhagen in Hamburg

Sächsische Zeitung 6.9.96
Karin Hanig: Ganz gewöhnliche Deutsche und der Holocaust. Daniel Goldhagen stellt in Hamburg sein umstrittenes Buch zur Diskussion

Welt 6.9.96
Jost Nolte: Schwierige Diskussion ganz leicht. Goldhagen in Hamburg

FAZ 7.9.96, S. 37
- Hans Mommsen: Im Räderwerk. Betroffenheit und Anschaung des Grausamen führen nicht auf den Grund des Holocaust [Gespräch mit Ulrich Raulff]
- Stephan Speicher: Wortstark. Wie Goldhagen entschwindet

Welt 7.9.96
Katja Riddersbusch: "Mit dieser Reaktion habe ich nicht gerechnet". Daniel Goldhagen im Gespräch: "Manchmal vergesse ich einfach, wie schockierend diese Vorgänge auf andere wirken

Berliner Zeitung 7./8.9.96, S. 3
Jochen Arntz: Der Freund der Deutschen. Daniel Jonah Goldhagen bekommt bei seinen Auftritten mehr Beifall als seine Kritiker

Frankfurter Rundschau 9.9.96
clau: "Es wird alles immer schlimmer - je länger es her ist". Riesiger Zulauf und aufgewühlte Emotionen beim Auftritt des Holocaust-Forschers Goldhagen in der Alten Oper

Neues Deutschland 9.9.96
Winfried Wolfram: Ein Buch gegen nationale Bocksgesänge. Daniel J. Goldhagen. Diskussion in Berlin über die Deutschen und den Holocaust

Frankfurter Rundschau 10.9.96
Wolfram Schütte: Nach Goldhagen

junge Welt 10.9.96
Andreas Dietl: Hitlers willige Ritterkreuzträger

Neues Deutschland 10.9.96, S. 3
Israel Gutman: Wie antisemitisch sind die Deutschen [Gespräch mit Jörg Köhler]

epd-Wochenspiegel 37/96 (12.9.), S. 7
Dieter Schneeberger: Zweifel an Goldhagens Thesen. Offene Diskussion über "Hitlers willige Vollstrecker" kam in Frankfurt nicht zustande

Aachener Nachrichten 13.9.96, S. 2
(dpa) Bubis: Analyse ging in die Hose. Umstrittenes Goldhagen-Buch

Zeit 38/96 (13.9.), S. 2
Volker Ullrich: Goldhagen und die Deutschen. Eine Woche lang reiste der Autor der Holocaust-Studie durch Deutschland. Die Tournee wurde zum Triumphzug. Die Historiker kritisieren "Hitlers willige Vollstrecker". Das Publikum empfindet das Buch als befreiend

Die Woche 13.9.96, S. 3
Charlotte Wiedemann: Im Land der Täter. Ein Buch macht Schlagzeilen: Der amerikanische Politologe Daniel Goldhagen hat die Deutschen mit seinen Thesen zum Holocaust aufgerüttelt. Charlotte Wiedemann beobachtete ihn auf seiner Rundreise

FAZ 13.9.96, S. 1
Frank Schirrmacher: Wunderheiler Goldhagen

Kölner Stadt-Anzeiger 13.9.96, S. 4
Markus Schwering: Der Streit um Schuld und Verdrängung. US-Politologe Goldhagen beschreibt "Hitlers willige Vollstrecker", und die deutsche Historiker-Zunft wehrt sich gegen seine Thesen

Süddeutsche Zeitung 13.9.96
Peter Bender: Freispruch. "Die Zeit" und der Antisemitismus

Süddeutsche Zeitung 13.9.96, S. 11
LeserInnenbriefe

Freitag 38/96 (13.9.)
Erich Kuby: Der Zeitungsleser

Freitag 38/96 (13.9.), S. 9
- Heinrich Senfft: Goldhagen und kein Ende. Der Streit um sein Buch geht jetzt erst richtig los
- Thomas Rothschild: Befangene Kritiker. Die Goldhagen-Debatte hat einen Nerv getroffen

Junge Freiheit 38/96, S. 5
Thorsten Thaler: "Ihr Lager ist interessanter als die Linke". Exklusiv: Der Briefwechsel zwischen dem Vater von Daniel J. Goldhagen und Armin Mohler

Deutsche National-Zeitung 38/96 (13.9.), S. 3
"An Auschwitz alle Deutschen schuld!" Goldhagen: Hintergründe seiner Hetze

DAS Sonnntagsblatt 37/96, S. 3
- Hedwig Gafga: Verdammt normal. Die Thesen des amerikanischen Forschers provozieren eine intensive Auseinandersetzung mit dem Holocaust
- Hans Monath: Tournee ins Reich der Werte. Ein produktives Mißverständnis: warum die Einwände der Historiker gegen Goldhagens Buch wenig Wirkung zeigten

Handelsblatt 13./14.9.96
Britta Bode: "Ich hätte es nicht getan". Goldhagen und seine Kritiker

Ostpreußenblatt 37/96 (14.9.), S. 2
Hans-Joachim von Leesen: "Tief in uns selbst zu suchen...". Dänischer Wissenschaftler gegen pauschale Verdammung einzelner Nationen

Frankfurter Rundschau 14.9.96
Hanns-Peter Ekardt, Kassel: Goldhagen im Einklang mit vielen jüngeren Entwicklungen in der US-amerikanischen und europäischen Soziolgie

Europa Vorn H. 108 (15.9.), S. 10-11
Christian Rogler: Abkehr von der Frankfurter Schule. Über Daniel Jonah Goldhagens Buch "Hitlers willige Vollstrecker"

junge Welt 16.9.96, S. 13
Klaus Bittermann: Goldhagen und die deutsche Elie. der US-amerikanische Wissenschaftler und seine Deutschland-Tour

Welt 17.9.96, S. 9 u. 10
- Christian Meier: Ich habe Zweifel, ob Europa demokratisch bleibt. Heute beginnt in München der 41. Deutsche Historikertag. Sein Motto: "Geschichte als Argument". Im WELT-Gespräch beklagt Professor Christian Meier den Zustand er deutschen Geschichtswissenschaft: "Es ist völlig unangebracht, mit europäischem Hochmut auf ddie historische Entwicklung Chinas, Japans, Inddiens etc. zu blicken und anzunehmen, Europa sei das Ziel der Weltgeschichte. Hier droht wirklich der Provinzialismus." Steuern wir auf eine "Zeit ohne Erinnerung" zu? Mit Christian Meier sprach Adelbert Reif.
- Berthold Seewald: Geschichte als Argument. Heute wird der 41. Deutsche Historikertag eröffnet

FAZ 18.9.96
Arnulf Baring: Und doch: Vergangenheit, die nicht vergehen will. Aus deutschen Zeitschriften: Kritik an Daniel Goldhagen

Zeit 39/96 (20.9.)
Dorion Weickmann: Gruppenbild ohne Dame. Die Goldhagen-Debatte - ein Zwischenruf

Junge Freiheit 39/96 (20.9), S. 5
- C.C. Rasso Graber: "Training für die Lichterketten-Saison". Dokumentation: Junge Union München kritisiert Goldhagen-Debatte
- Thorsten Thaler: Hornung: Weg von der Germanozentrik. Vielen Historikern geht der Rummel um Goldhagen schlicht auf die Nerven

junge Welt 21.9.96, S. 2-3
Was hat Goldhagen bewirkt? Gespräch mit Wolfgang Wippermann, Kurt Pätzold, Klaus Bittermann u. Jürgen Elsässer

Neues Deutschland 21./22.9.96, S. 13
- Jochanan Trilse-Finkelstein: Goldhagens Reise durch Deutschland. "Hitlers willige Vollstrecker" und ein Medienspektakel
- Hans-Dieter Schmidt: Die Bestialität des Menschen. Anmerkungen zu Goldhagens Erklärung des Holocaust aus psychologischer Sicht

FAZ 23.9.96
Michael Jeismann: Gegenverkehr. Anthropologische Wende: Der 41. Historikertag in München

Neues Deutschland 24.9.96
Martin Buchholz: Goldhagen ist an allem schuld

taz 25.9.96,
Eric J. Hobsbawn: "Jeder Staat hat einen Sonderweg". Warum ist gerade in Deutschland der Nationalsozialismus entstanden? Lag es am "deutschen Sonderweg", wie viele deutsche Historiker behaupten, oder ist das zu national gedacht? [Interview mit Daniel Haufler]

Wochenpost 40/96 (26.9.), S. 17-18 u. 22-24 (im Rahmen des Extras zu Victor Klemperer]
- Walter Nowojski: Applaus und Fragen [Gepräch mit Manuela Thieme u. Peter Jacobs]
- Jacob Heilbrunn: Werke der Einfühlung. Debatte. Goldhagen und Klemperer - eine vergleichende Lektüre von Amerika aus

taz 27.9.96
Eberhard Hübner: Die Remoralisierung des Blicks. Die Debatte um Goldhagens Holocaust-Buch zeigt: Viele jüngere Deutsche möchten mehr über die NS-Zeit wissen

DAS Sonntagsblatt 39/96 (27.9.), S. 23
Jürgen Wandel: Antisemiten, die Juden halfen. Daniel Goldhagens Buch behandelt auch die Rolle der evangelischen Kirche im "Dritten Reich". Seine Darstellung enthält viele Halbwahrheiten

Zeit 40/96 (27.9.), S. 8, 10 u. 77
- Lew Kopelew: Im Widerspruch zur Geschichte. Daniel Goldhagen versteht die Situation von Menschen in Diktaturen nicht. Ein Nachwort zur Goldhagen-Debatte: Auch Stalins antisemitische Politik gab sich volkstümlich
- Gunter Hofmann: Die Welt ist, wie sie ist. Über Goldhagens Thesen wollte der Deutsche Historikertag erst nicht reden. Im Streit lieferte die Zunft ein Selbstportrait. Die Geschichtswissenschaft wirkt in ihrer Mehrheit konservativ und zufrieden. Doch worauf gründet dieses Selbstbewußtsein?
- Leserbriefe: Zuviel Aufhebens - oder zu lange geschwiegen? Die Debatte über "Hitlers willige Vollstrecker": Goldhagens Thesen verstören und rütteln auf

junge Welt 30.9.96, Beilage S. 4-5
Jürgen Elsässer: Ein nationales deutsches Projekt. Daniel Goldhagen thematisierte eine Leerstelle der linken Theoriebildung: die besondere Aggressivität der deutschen Nation

Die Brücke. Nachrichten aus Deutschland und Europa 10/96, S. 9
Margret Datz: "Ganz gewöhnliche Deutsche..."

Kommune. Forum für Politik, Ökonomie, Kultur 10/96
Martin Hartmann: Tiefenschichten. Zur Diskussion um das Buch von Daniel Goldhagen

Konkret 10/96, S. 14-17 u. 18-22
- Otto Köhler: Unter Deutschen. Daniel Jonah Goldhagens These ist falsch: Seine Begegnung mit Mommsen, Schirrmacher, Augstein, Knopp und anderen Fürsprechern dieser Nation hat gezeigt, daß die Deutschen von heute sich von den gestrigen nicht halb so sehr unterscheiden, wie der Professor aus Harvard behauptet
- Wolfgang Schneider: Pro Germania. Über Nutzen und Nachteil der Tagebücher Victor Klemperers für die moralische Aufrüstung der wiedervereinigten Deutschen

Morgengrauen. Antirassistische Zeitung H. 57 (Okt. 96), S. 4
gh: Goldhagen und die deutsche Schuld. Die Kontroverse um einen Historiker, der keiner ist

Die Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 10/96, S. 891ff.
Susanne Miller: Die Deutschen - Ein Volk von Tätern? Die Goldhagen-Debatte

Sozialismus 10/96
Mario Keßler: Täter und Mittäter des Judenmordes

Blätter für deutsche und internationale Politik 10/96, S. 1186-96
Daniel Jonah Goldhagen u. Josef Joffe: "Die Befassung mit den Tätern mußte kommen" [Gesprächsmoderation Arthur Heinrich]

Mut. Forum für Kultur, Politik und Geschichte H. 350 (10/96), S. 54-58 u. 59-61
- Ruth und Pinchas Lapide: Was wir bei Goldhagen vermissen
- Israel Gutman: Dieses Buch ist von Bedeutung [Gespräch mit Jörg Köhler]

Graswurzelrevolution H. 212 (Okt. 96)
Antisemitsimsus AG Frankfurt: Hitlers willige Vollstrecker

Forum Wissenschaft 4/96
- Pierre Marc James: Keine hinreichende Erklärung
- Michael Klundt: Historiker-Tag und Goldhagen-Kontroverse
- Johannes Klotz: Fehldeutungen, Klärungen und Kritik. Zentrale wissenschaftliche Fragen der Goldhagen-Kontroverse
- Roland W. Schindler: Brutaler Antisemitismus? Einige Bemerkungen zu Goldhagens Blick auf das "Wilde Deutschland"

Die Zeit 41/96, Beilage S. 33
Götz Aly: Die Radikalisierung des Mordens. Dieter Pohl und Thomas Sandkühler erforschten unanbhängig voneinander die Vernichtung der ostgalizischen Juden

Freitag 6.10.96, S. IV-V
Michael Nerlich: Warum soll nicht einmal ein Wunder geschehen? Einer der bemerkenswertesten detschen Zeitgenossen: Victor Klemperers neue Tagebücher von 1918-1932

taz 10.10.96, S. 1
- (AFP/dpa) Für Gauweiler ist Goldhagen ein "Volksrichter". Der CSU-Politiker beschimpft den Historiker als antideutschen "Rassisten"
- Walter van Rossum: Deutsche Opfer. Wie Peter Gauweiler NS-Historie verarbeitet

junge Welt 10.10.96
Stefan Ripplinger: Mit Gott gegen Goldhagen

Welt 10.10.96 (Meldung)
AFP München Gauweiler wirft Goldhagen Rassismus vor

Süddeutsche Zeitung 10.10.96
Michael Stiller: Wie Peter Gauweiler die Vergangenheit bewältigt. CSU-Politiker rechnet auf der ersten Seite des "Bayernkurier" mit Daniel Goldhagen ab

Bayernkurier 12.10.96, S. 1
Peter Gauweiler: Ein deutsches Phänomen. Die Sache mit Goldhagen

Frankfurter Rundsschau 15.10.96, S. 10
Andreas Helle: Neue Geschichte, alte Probleme. Der Streit um die kulturwissenschaftliche Erneuerung der Geschichtsschreibung

Europa vorn H. 109 (15.10.96), S. 1-4
- Manfred Rouhs: Goldhagen & Deckert
- Wolfgang Strauss: Antigermanismus ist auch Rassismus. Anmerkungen zu Goldhagen


Bündnis 90/Die Grünen, Bundestagsfraktion: Pressemitteilung 868/96, 16.10.96
Joschka Fischer: [Brief an die Präsidentin des Deutschen Bundesstages Frau Prof. Dr. Rita Süßmuth, MdB]

Deutsche National-Zeitung 18.10.96
Wenn der "Bayernkurier" wie Dr. Frey schreibt...

Frankfurter Rundschau 18.10.96, S. 4
Matthias Arning: Gauweiler und Goldhagen. Bundestag lehnt Debatte ab

Staatsbriefe 9-10/96, S. 34-35 u. S. 73
- Gottfried Dietze: Befreiung im Lutherjahr, anno domini 1996?
- Hans-Dietrich Sander: Willkommen im Club (2) oder Jupiterblitze in stickiger Luft

Das Parlament 43/96 (18.10.), S. 14
Rainer Erb: Die Vergangenheit, die nicht vergehen will. Ein Buch in der Mediendiskussion

Europa Vorn H. 110 (1.11.96), S. 6
Wolfgang Steinmann: Willige Vollstrecker? Über Goldhagens umstrittenes Buch

Morgengrauen. Antirassistische Zeitung H. 58 (Nov. 96), S. 4
gh: Deutsche Reaktionen auf Goldhagen-Buch. Zum 9. November 96

taz 9./10.11.96, S. 15
Klaus Theweleit: "Tradition aus dem Kleinen". Faschismus ist ein gewaltsamer Umgang mit der Realität. Über die Goldhagen-Debatte, Gewalt und demokratische Traditionen [Gespräch mit Mechthild Blum u. Wolfgang Storz]

taz 15.11.96, S. 13
Erica Fischer: Es gab auch willige Vollstreckerinnen. Eine feministische Sicht auf die männliche Goldhagen-Debatte

FAZ 22.11.96, S. 14
Michael Wolffsohn: Willige Vollstrecker. Die europäische Dimension der deutschen Verbrechen

GEP Geschichte, Erziehung, Politik. Magazin für den Geschichts- und Politikunterricht 7 (1996), H. 11
Martin Kloke: Erkenntnisse, Bekenntnisse und ihre Widersprüche

Antifa-Rundschau Okt- - Dez. 1996, S. 3-4
Kurt Pätzold: Unser Wissen bereichert. Daniel Goldhagens Untersuchungen zum Holocaust

Der Rechte Rand Nov./Dez. 96
Ulrich Schneider: Die Deutschen, "Hitlers willige Vollstrecker"

Marxistische Blätter 6/96, S. 8-10
Ulrich Schneider: Die Debatte um "Hitlers willige Vollstrecker"

links. Sozialistische Zeitung 11-12/96, S. 48-49 u. 51-52
- Tjark Kunstreich: Hohlraum der Rede. Abschließende Bemerkungen zur Goldhagen-Kontroverse
- Christoph Schneider: Thesen über die Täter. Anmerkungen zur Goldhagen-Debatte

Mittelweg 36. Zeitschrift des Hamburger Instituts für Sozialforschung 6/96
- Götz Aly: Goldhagen: Das Universum des Bösen
(erneut in Aly 1997, S. 200-212)
- Klaus Naumann: Zirkel der Erinnerung
- Christian Schneider: Geschichtliches zu einem methodischen Modeartikel

Widerspruch. Beiträge zur sozialistischen Politik H. 32 (Dez. 96)
- Detlev Claussen: Goldhagen - das Medienphänomen
- Reinhard Kühnl: Die Goldhagen-Debatte. Bilanz und weitere Fragen

Z. Zeitschrift für marxistische Erneuerung H. 28 (Dez. 96)
Michael Klundt: Historikertag und Goldhagen-Kontroverse

junge Welt 6.12.96, S. 13
Kurt Pätzold: Das Ganze kehrt! Eilmarsch zum "Führer": Die von dem Historiker Hans Mommsen initiierte Diskussion über Hitler als "Getriebenen" soll das Goldhagen-Thema verdrängen

Neues Deutschland 7./8.12.96, S. 11
Kurt Pätzold: Notwendige Erwiderung. Vom Reden der Ostdeutschen und vom Schweigen der ZEIT - Zur Kritik an Daniel J. Goldhagen

FAZ 10.12.96
Jörg Bremer: Die Arroganz der Vorurteile. Kein Lob für Goldhagen: Diskussionen und eine Jerusalemer Tagung über den deutschen Antisemitismuss

Neues Deutschland 17.12.96
Hans George: "Ehrenrettung" des deutschen Volkes?

FAZ 27.12.96, S. 23
Christian Meier: Auszug aus der Geschichte. Die deutsche Gesellschaft und Goldhagen

Neues Deutschland 27.12.96
Wolf H. Wagner: Das Buch des Jahres 1996

Berliner Zeitung 28./29.12.96, S. 47
Hans Mommsen: Von Heldentenören und Professoren. Über ein Jahr der Geschichtsdebatten in Deutschland [Gespräch mit Jochen Arntz u. Stephan Speicher]

Junge Freiheit 52/96-1/97, S. 20
Martin Schmidt: Der Mann, der Willy Brandt aufbaute. Carlo Schmid bemühte sich um die Wiedereingliederung von NS-Funktionären

Sozialismus 12/96
- Christoph Lieber: Nachlese zur Goldhagen-Debatte
- Kurt Pätzold: Rückblick auf ein Echo

Staatsbriefe 12/96, S. 28-33 u. 41
- Steffen Werner: Der Revisionismus und die weltpolitische Lage oder Wann kippt § 130 StGB?
- Hans-Dietrich Sander: Brief an die Leser zum Ende des verflixten siebenten Jahres

Neue Politische Literatur 41 (1996), S. 357-363
Reinhard Rürup: Viel Lärm um nichts? D.J. Goldhagens "radikale Revision" der Holocaust-Forschung

GEP Geschichte, Erziehung, Politik. Magazin für den Geschichts- und Politikunterricht 7 (1996), H.12, S. 641-644
Susanne M. Bleier: Ein Lehrstück deutscher Vergangenheitsbewältigung

 

 

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1997

Spex 1/97, S. 60
Mark Terkessidis: Goldhagen. Jeder Deutsche ist ein Historiker

Marxistische Blätter 1/97
Klaus Mewes: Goldhagen und die marxistische Bescheidenheit

Mittelweg 36 1/97
Herbert Jäger: Die Widerlegung des funktionalistischen Täterbildes Daniel Goldhagens. Beitrag zur Kriminologie des Völkermordes

Kölner Stadt-Anzeiger 2.1.97 (Meldung)
dpa: Goldhagen lobt sein Publikum in Deutschland

Die Woche 3.1.97, S. 30
Michael Berger: Warum erst jetzt? Die Debatten der vergangenen Jahre um die Verantwortung für NS-Zeit und Holocaust wurden erst möglich durch den Generationswechsel - und durch die Wende von 1989

Zeit 2/97 (3.1.), S. 5
Mary Elise Sarotte: Lehrstuhl gegen das Vergessen. Eine neue Professur für Holocaust-Studien könnte das Deutschland-Bild in Amerika prägen

Deutscher Bundestag - Drucksache 13/6767 vom 16.1.97
Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Ulla Jelpke und der Gruppe der PDS - Drucksache 13/6644 - Die Goldhagen-Rezeption des "Bayernkurier" und in Publikationsorganen der extremen Rechten

Deutsche National-Zeitung 17.1.97, S. 4
Anzeige "KZ-Lügen. Die Antwort auf Goldhagen. Dokumentation unf Widerlegung ungeheuerlicher antideutscher Anklagen. Mit Tatsachen und Zeugenberichten, die totgeschwiegen werden sollen."

PDS im Bundestag - MdB-Pressedienst 22.1.97
Ulla Jelpke: "Diffamierung (...) und massive antijüdische Polemik" gegen Goldhagen

Neues Deutschland 23.1.97
René Hellig: Goldhagen-Buch - Widerlicher Widerhall. Rechte Rezeption - die Bundesregierung übt Zurückhaltung

WAZ 29.1.97,
Ralf Lehmann: Alles kann wieder einmal geschehen. Bertelsmann-Forum diskutiert mit Goldhagen

junge Welt 30.1.97
Fabian Kunow: Gibt es einen spezifisch deutschen Antisemitismus?

Freitag 6/97 (31.1.), S. 11
Jörg Magenau: Gedenken macht frei. Der 27. Januar als "Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus" - Ein Symposium über die Shoa-Rezeption in der dritten Generation in der Berliner Literatur-Werkstatt

Staatsbriefe 1/97, S. 41
Hans-Dietrich Sander: Prozeß vertagt oder Andrang zum Club

FAZ 1.2.97, S. 35
Jens Petersen: Die Schuld ganz Europas. Primo Levi ging voran: Italien begegnet Goldhagens Thesen

Zeit 7.2.97
Daniel Jonah Goldhagen: Es gibt keine Hierarchie der Opfer. In Berlin sollten Gedenkstätten an die vielen von den Nazis verfolgten Gruppen erinnern

Deutsche National-Zeitung 7/97 (7.2.), S. 13
Der Ruf des Goldhagen

junge Welt 12.1.97, S. 16 u. S. 17
- Matthias Küntzel: Die Deutschen, unterdrückt und verraten. Nicht ein Wort des Bedauerns: Zwie Bücher über patriotische Nachkriegs-Konzepte des Exils
- Uwe Sokoup: Sozialdemokratische Orthodoxie. Die Kontroverse um Wilhelm Dittmanns Erinnerungen und die Geschichtsignoranz der SPD

Bayernkurier 22.2.97, S. 1
Florian Stumfall: Wie Deutsche diffamiert werden

junge Welt 24.2.97, S. 2
Tina Rosenberg: Übte die BRD Siegerjustiz [Interview von Jürgen Elsässer]

Merkur 2/97
Manfred Henningsen: Das Regime des Terrors

Frankfurter Rundschau 1.3.97, S. 9
Wolfgang Wippermann: Wie sich die "selbstbewußte Nation" gegen Daniel Goldhagen wehrt. Vom Historikerstreit zur Kontroverse um das Buch "Hitlers willige Vollstrecker"

Freitag 11/97 (6.3.), S. 11
Michael Nerlich: Der Franzmann als Raubtier. Am 10. März 1997 erhält Daniel Goldhagen in Bonn den Demokratiepreis der "Blätter für deutsche und internationale Politik" - Michael Nerlich, Romanistikprofeesor in Berlin, nimmt Stellung zur Debatte und beleuchtet einen bisher unbeachteten Aspekt

junge Welt 8./9.3.97, S. 2-3
Ruth Klüger: Was heißt erinnern in Deutschland [Gespräch mit Aljoscha Weskott]

Neues Deutschland 12.3.97, S. 10
Jochen Börst: "Das Böse ist das verkehrte Gute". Demokratiepreis 1997 für Daniel J. Goldhagen, den Autor des Buches "Hitlers willige Vollstrecker"

FAZ ((...))
Ulrich Raulff: Der lange Schrecken. Goldhagen, Habermas, Reemtsma: Ein Preis, drei Reden

Woche 14.3.97, S. 45
Daniel Jonah Goldhagen: Das Warum [Interview mit Marc Pitzke]

junge Welt 15./16.3.97, Beilage S. 3
Pascal Beucker: Gründlich gelernt. Für Daniel Jonah Goldhagen ist die Bundesrepublik ein Schulbeispiel demokratischer Erneuerung

Neues Deutschland 21.3.97
Prof. E. Albrecht: Leserbrief

junge Welt 21.3.97
Matthias Küntzel: Goldhagen und die gewöhnliche deutsche Linke

Freitag 13/97 (21.3.), S. 3
Jan Philipp Reemtsma: Auf spezifische Weise ratlos und verstört. Über die Arbeit des Hamburger Instituts für Sozialforschung und dessen Wehrmachtsausstellung [Gesprächh mit Friedrich Siekmeier]

Welt 22.3.97 (Kurzmeldung)
SAD London: Scharfe Kritik an der Methodik von Goldhagen

Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte 45 (1997), H. 1, S. 1-48
Dieter Pohl: Die Holocaust-Forschung und Goldhagens Thesen

Staatsbriefe 3/97, S. 15-18
Gottfried Dietze: Aporien einer Verdammnis

Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 1, H. 1 (März 1997), S. 19-21
Robert Faurisson: Keine Beweise für Nazi-Gaskammern! Ein orthodoxer Historiker räumt endlich ein, daß es keine Beweise für Nazi-Gaskammern gibt

Blätter für deutsche und internationale Politik 4/97, S. 408-416, 417-423 u. 424-442
- Jürgen Habermas: Über den öffentlichen Gebrauch der Historie. Warum ein "Demokratiepreis" für Daniel Goldhagen?
- Jan Philipp Reemtsma: Abkehr vom Wunsch nach Verleugnung. Über "Hitlers willige Vollstrecker" als Gegenstück zur "historischen Erklärung"
- Daniel J. Goldhagen: Modell Bundesrepublik. Nationalgeschichte, Demokratie und Internationalisierung in Deutschland

Mut. Forum für Kultur, Politik und Geschichte H. 356 (4/97), S. 42-43
Udo Scheer: Ein peinliches Buch. Tina Rosenberg und die "Rache der Geschichte"

FAZ 4.4.97, S. 38
Ulrich Raulff: Die letzte Quelle. Der Holocaust im Licht des Fin de siècle

FAZ 8.4.97, S. 1
Eckhard Fuhr: Deutsches Aufarbeiten

Frankfurter Rundschau 8.4.97, S. 16
Anton-Andreas Guha: Der Holocaust, seine Ursachen und "die" Deutschen. Überlegungen zu einem Mißverständnis von Goldhagens Buch: Die falsche Prämisse und der richtige Schluß

FAZ 9.4.97
Jan Philipp Reemtsma: Schreckliches kann man nur durch Schrecken begreifen. Über die Bilder der Wehrmachtsausstellung und die Geschichte des Hauses Reemtsma [Gespräch mit Ulrich Raulff]

Analyse & Kritik (ak) H. 401 (10.4.97)
- Kt. [Knut Mellenthin]: Die Goldhagen-Debatte - war's das schon?
- Werner Brill: Alles wirklich so neu bei Goldhagen?

junge Welt 29.4.97, S. 13
Jochen Baumann: Das Mittellagen-Theorem. Die Historikerzunft und die politische Hegemonie: Wolfgang Wippermann greift die nationale Geschichtsschreibung an

UN Unabhängige Nachrichten. Nachrichtendienst und Mitteilungsblatt unabhängiger Freudeskreise 5/97, S. 9 ["Das Dokument zur Zeitgeschichte"]
"Mit der Schere als Waffe". Ein typisches Beispiel dafür, dass man selbst Fotos nicht glauben darf - Zur Glaubwürdigkeit von Büchern und Ausstellungen zur Wehrmachts- und Zeitgeschichte

Ostpreußenblatt 19/97 (10.5.)
Michael Wiesberg: Deutsche Identität wird geschleift. Ziel: Die geschichtlich geprägte Nation soll der Vergangenheit angehören

Mut. Forum für Kultur, Politik und Geschichte H. 358 (6/97), S. 54-59
Hans Maier: Auf der Suche nach dem Vaterland. Zu Politik und Geschichtsschreibung in Deutschland nach 1945

Konkret 6/97
Konkret-Debatte: Wessen Schuld? Protokoll der Veranstaltung mit Friedmann, Gremliza, Heer, Kühnl, Kunstreich

Junge Freiheit 25/97 (13.6), S. 10
Ralph Raico: Die Nazifizierung der Deutschen

Mut. Forum für Kultur, Politik und Geschichte H. 359 (7/97), S. 5
Enrico Syring: Mehr als nur ein "Anti-Goldhagen" [Rez. zu Eberhard Jäckel: Das deutsche Jahrhundert. Eine historische Bilanz. Stuttgart 1996]

Vierteljahreshefte für freie Geschichtsforschung 1 (H. 2, Juli 1997), S. 59-60
Herbert Verbeke: Aufgeschnappt

Aula. Das freiheitliche Magazin 7-8/97, S. 41-44
Elmar Walter: Illusion der abschließenden Wahrheit?

Frankfurter Rundschau 5.8.97
Christian Geulen: Historisieren, um Identität zu stiften? Ein Jahr Goldhagen auf deutsch: Die Transformation des Holocaust in ein nationalgeschichtliches Ereignis

Jungle World 32/97 (7.8.), S. 28
Heike Runge: Germanendominas, tiefenhermeutisch. Frauen sind die besseren Krieger - Ellen de Visser liest die Schriften der NS-Propagandistin Sophie Rogge-Börner

FAZ 7.8.97, S. 9
Jürgen Jeske: Die Vergangenheit kommt zurück. Deutsche Unternehmen in der Nazizeit

Spiegel 33/97 (11.8.), S. 156-158
Goldhagen - ein Quellentrickser? "Hitlers willige Vollstrecker" war ein Bestseller, sein Autor Daniel Jonah Goldhagen ist trotz heftiger Forscher-Kritik beim Publikum ein Star. Jetzt hat ein US-Politologe sein Werk überprüft - mit niederschmetterndem Ergebnis

Spiegel 34/97 (18.8.), S. 56-62
(Ankündigung auf Titelseite: "Streit um Goldhagen: NS-Geschichte verfälscht?")
"Alles und nichts erklärt". Ist Daniel Goldhagens Holocaust-Analyse "Hitlers willige Vollstrecker" wissenschaftlich seriös? Der New Yorker Politologe Norman Finkelstein hat die Argumentation des Bestseller-Autors geprüft und prangert deren Widersprüche an. Auszüge aus Finkelsteins Aufsatz

Frankfurter Rundschau 18.8.1997
Daniel Jonah Goldhagen: Ein neuer Vermeidungsdiskurs. Antwort auf die im Spiegel veröffentlichten Vorwürfe

Frankfurter Rundschau 19.8.1997
Thomas E. Schmidt: Goldhagen vs. Finkelstein. Das Verschwinden des Holocaust im Streit der Fakultäten

FAZ 19.8.1997
Frank Schirrmacher: Verdreht. Ein Streit um Goldhagen

Zeit 35/97 (22.8.)
Volker Ullrich: Goldhagen ohne Ende. Die neue Kritik entwertet die Holocaust-Studie nicht

Frankfurter Rundschau 22.8.97
Norman Finkelstein: "Ein fadenscheiniger Schwindel". Antwort auf Daniel Jonah Goldhagens Beitrag "Ein neuer Vermeidungsdiskurs"

Frankfurter Rundschau 23.8,.1997, S. 6
Daniel Jonah Goldhagen: Entlarvend. Antwort auf Norman Finkelstein

Neue Zürcher Zeitung 23./24.8.97, S. 33
Joachim Günter: Revidieren ändert nichts. Eine neue Goldhagen-Debatte wird es nicht geben

Sächsische Zeitung 30./31.8.97, Beilage S. 2
Ulrich Herbert: "Einfache Antworten helfen uns nicht". Zur neu entflammten Debatte um Goldhagens Thesen zum Holocaust [Gespräch mit Christian Striefler]

Deutschland Archiv. Zeitschrift für das vereinigte Deutschland 30 (1997), H. 5 (Sept./Okt.), S. 801-803
Uta Stolle: Fragwürdig und fruchtbar: der Totalitarismusbegriff. Leipziger Symposion zu "Theorie und Praxis des Diktaturvergleichs"

junge Welt 9.9.97, S. 14
Detlef Schneider: Noch mehr gewöhnliche Deutsche. Götz Aly über die Kontinuitäten deutschen Denkens

Jungle World 37/96 (11.9.), S. 6
- Matthias Küntzel: No Germans - No Holocaust.
Goldhagen macht die blinden Flecken im Werk von Adorno und Horkheimer deutlich
- Stefan Vogt: Kein deutscher Sonderfall. Die Antisemitismus-Analyse der Kritischen Theorie ist Goldhagens Ansatz überlegen

Freitag 39/97 (19.9.), S. 4
Erich Kuby: Der Zeitungsleser

Deutsche National-Zeitung 40/97 (26.9.), S. 3
Geschenke für Abonnenten: "Geschenk 2: Taschenbuch KZ-Lügen. Die Antwort auf Goldhagen"

Konkret 10/97, S. 30-35 (Deutsche Debatten. Endlich hat der "Spiegel" einen jüdischen Historiker gefunden, der dem jüdischen Soziologen Goldhagen ein "wissenschaftliches Betrugsmanöver" unterstellt. Jürgen Matthäus beschreibt, in welcher Tradition solche Manöver stehen. Daß die vehementesten Kritiker von "Hitlers willige Vollstrecker" aus der Linken kommen, behauptet Detlef zum Winkel. Ihm entgegnet Hermann L. Gremliza)
- Jürgen Matthäus: Strohmänner
- Detlef zum Winkel: Die zweite Verleugnung
- Hermann L. Gremliza: Fußnote zu Zuwi

junge Welt 6.10.97, S. 2
Raul Hilberg: Freie Fahrt für die Deutschen? [Interview mit Guido Sprügel]

Zeit 43/97 (17.10.), Beilage S. 36
Heinrich August Winkler: Der antisemitische Konsens. Katholiken im Kaiserreich: Olaf Blaschke zerstört eine Legende

Deutsche National-Zeitung 43/97 (17.10.), S. 5
Anzeige: "Ab sofort lieferbar: Hartmut Stern: KZ-Lügen. Antwort auf Goldhagen."

Frankfurter Rundschau 30.10.1997
Ingrid Müller-Münch: Die Mordbrenner kamen aus den eigenen Reihen. Eine neue Generation von Polizeipräsidenten öffnet Archive und enthüllt Taten der Polizei-Bataillone in der NS-Zeit

Alaska H. 216 (Nov. 1997)
Bernd Hüttner: Goldhagen und die deutsche Linke

Contraste. Die Monatszeitung für Selbstverwaltung 11/97, S. 14
Bernd Hüttner: Goldhagen und die deutsche Linke

Diabolo. Die Stadtzeitung für Oldenburg und die Region 11/1997, S. 43
Andreas Heimann: "Goldhagen und die deutsche Linke" - eine Abrechnung

Mut. Forum für Kultur, Politik und Geschichte H. 363 (11/97), S. 36-44
Etnst W. Böckenförde: Die Verfolgung der deutschen Juden als Bürgerverrat

Märkische Allgemeine 1./2.11.97, S. 8
Frank Wend: Einer fragt, viele antworten. Bekenntnis oder Platitüde - Nachträge zur Goldhagen-Debatte

FAZ 4.11.97
Michael Jeismann: Der Schutz des allmächtigen Autors. Rechtsanwälte lesen lassen: Wie Daniel Goldhagen mit seinen Kritikern verfährt

Jungle World 46/97 (6.11.), S. 17-18 (im Dossier Do you remember the days of november)
- Matthias Küntzel: Der Holocaust und die deutsche Linke. Gegen die Auseinandersetzung mit "Hitlers willigen Vollstreckern" haben sich die meisten Linken gesträubt. Verständlich: Es handelt sich um ihre Eltern und Großeltern
- Jürgen Elässser: Verschwörung der Solisten. Nur ein Buch, das die Linke nicht interessiert, kann die Linke weiterbringen

Berliner Zeitung 8.11.97
Götz Aly: Streithansel Goldhagen. Ein Wissenschaftler bemüht Rechtsanwälte gegen unwillige Kritiker

taz 8./9.11.97, S. 2
Andreas Hergeth: Der Beleidigte. Daniel J. Goldhagen fühlt sich diffamiert. Er droht Kritikern mit Klage

Spiegel 10.11.97
Ruth Bettina Birn: "Holocaust als Andachtsbild". Über Daniel Goldhagens Attacken auf Kritiker

FAZ 12.11.97
Daniel Jonah Goldhagen: Außer acht gelassene wissenschaftliche Redlichkeit [Leserbrief]

Jungle World 46/97 (13.11.), S. 30
George Burns: "Es war eine gute Zeit". Laurence Rees befragt deutsche Volksgenossen: "Die Nazis auf dem Weg zur Macht". Eine Produktion der BBC, die jetzt der NDR sendet

FAZ 15.11.97 (Leserbriefe)
- Jan Mirko Maczewski, Göttingen: Goldhagen stellt einen Machtanspruch
- Prof. Dr. Wolfgang Scheffler, Berlin: Gegen Historiker mit einem Anwalt

taz15./16.11.97, S. 17
Ulla Küspert: Das alltägliche Gesicht des Bösen. Eine britische Dokumentation über "Die Nazis" zeigt: Vorauseilender Gehorsam und auch Denunziation waren durchgängige Prinzipien in Nazideutschland

taz 19.11.97, S. 14
Christiane Busch, Ulm: Hundertjähriger Vorwurf (Leserinnenbrief)

Jungle World 47/97 (20.11.), S. 27
Alfred Schobert: Goldhagen erfolgreich verdrängt. Der Begriff "Endlösung" im Historisch-kritischen Wörterbuch des Marxismus

Spiegel 48/97 (24.11.), S. 212-222
Carlos Widmann: Die blauen Augen der Revolution. War der rote Völkermord genauso schlimm wie der Nazi-Holocaust? Ein "Schwarzbuch" französischer Historiker zieht die Bilanz von 80 Jahren Kommunismus und kommt auf 100 Millionen Tote

Jungle World 48/97 (27.11.), S. 23
Wolfgang Wippermann: Goldhagen, an die Tafel! Wie deutsche Historiker den Wissenschaftler Daniel Goldhagen demontieren

Frankfurter Rundschau 28.11.97
Matthias Arning: Goldhagen antwortet nicht. Autor droht Kritikerin Birn aber mit dem Staatsanwalt

junge Welt 29./30.11.97, Beilage S. 5
Klaus Gietinger: Das Schwarzbuch für Weißwäscher. Die neue Weltformel des Kapitalismus lautet: Nationalsozialismus x 4 = Kommunismus

Jungle World 49/97 (4.12.), S.16 u. 18 (Dossier: Links & Rechts, Rechts & Links) u. 24
- Thomas Becker: Abschied von einer Idee. Nach Auschwitz ist Kommunismus ein Zirkelschluß
- Georg Fülberth: Langer Anlauf, kurzer Sprung. Der Abschied vom Kommunismus als Variante des Antikommunismus. Eine Antwort auf Thomas Becker
- Wolfgang Wippermann: Die verspätete Nation. Frankreich und der Holocaust
- Alfred Schobert: Von Berlin nach Jerusalem. Vor hundert Jahren wurde der jüdische Religionsphilosoph Gershom Scholem geboren
[ - Gershom Scholem: Wider den Mythos vom deutsch-jüdischen Gespräch (1962)]

Jungle World 50/97 (11.12.), S. 5 u. 24
- Maik Söhler: Goldhandel und Goldhagen
- Norbert Jagemann/Alfred Schobert: Kontinuität durch Verleugnung. Vor 50 Jahren wurde die deutsche Sozialdemokratie Mitglied der Internationalen Sozialistischen Konferenz

FAZ 17.12.97, S. N5
Michael Jeismann: Rechtsschutz. Nachtrag zu Goldhagen

Jungle World 51/97 (18.12.), S. 6 u. 27
- Alfred Schobert: Propaganda als Wissenschaft. An der Bundeswehr-Hochschule in München lehrt einer der tüchtigsten Geschichtssrevisionisten: Für Franz W. Seidler hat der Faschismus die Einigung Europas vorbereitet
- Alfred Schobert: Falsche Freunde. Neonazi Manfred Roeder schreibt an Goldhagen

Jungle World 52/97-1/98 (23.12.), S. 31 u. 32
- Stefan Ripplinger: Verbrüderung mit Toten. "Nathan der Weise" in Deutschland nach dem Krieg: Eine Lebenslüge und ihre Folgen
- Alfred Schobert: Mahlers Nolte mortale. Horst Mahler ehrt Günter Rohrmoser als "Mentor der Linken" und betet für Deutschland

junge Welt 23.12.97, S. 12
Amos Wollin: Eher desinteressiert. Zur aktuellen Goldhagen-Rezeption in Israel

Staatsbriefe 11-12/97, S. 73-74
Wolfgang Strauss: Kein Ende des Historikerstreits

 

 

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1998

Konkret 1/98, S. 12-16
Gerhard Scheit: Das Böse rechnet sich. Stalin (= Lenin = Trotzki) ist gleich Hitler mal vier: Europas Historiker erforschen den Kommunismus und erliegen dem Fetisch der Zahl

junge Welt 8.1.98, S. 10-11
Kurt Pätzold: In memoriam Daniel J. Goldhagen? Jahresrückblick auf einen brisanten Historikerstreit

Jungle World 2/98 (8.1.), S. 15-18 (Dossier: Goldhagen und die antinationale Linke von Günther Jacob, Regina Behrendt, Werner Fleischer und Nicola Meißner) u. S. 27
- Feinde des Vaterlandes. Eine kurze Geschichte der antinationalen Linken
- Marx & Lenin leben nicht in Gollwitz. In welcher Tradition steht die linke Rechtfertigung des Antisemitismus?
- "Goldhagen und die deutsche Linke". Die Abwehr der These vom "eliminatorischen Antisemitismus" findet sich nicht nur bei Goldhagens Kritikern
- Marxismus als Weltanschauung. Gibt es antisemitische Tendenzen bei den Klassikern?
- Kontinuiät und Diskontinuität. Mit Goldhagen gegen den "deutschen Nationalcharakter"?
- Falsches Bewußtsein oder diskursive Praxis. Antinationale Probleme mit dem Ideologiebegriff
- Gibt es für den Holocaust eine logische Notwendigkeit?
- Jürgen Elsässer: "Kosmopolit Nr. 1". Eine Ausstellung über die vielen Leben des Ilja Ehrenburg - Schriftsteller und Kommunist, Jude und Sowjetbürger

Freitag 3/98 (9.1.), S. 4
Johannes Klotz: Ein gewisser Antisemitismus... Ein Militärgeschichtliches Forschungsamt und sein Umgang mit rassistischen Denkweisen

junge Welt 19.1.98, S. 5
Michael Bartsch: Wehrmachts-Ausstellung in Dresden. Absage an "lautlosen Übergang von Lüge zu Selbstbetrug"

Jungle World 4/98 (22.1.), S. 6
Ist Dimitroff gegessen? War der Nationalsozialismus ein Klassen- oder ein Rassenstaat? Eine Kontroverse zwischen Wolfgang Wippermann und Karl-Heinz Roth

Deutsche National-Zeitung 5/98 (23.1.), SS. 4
"... daß Deutschland damit erpreßbar ist". Gruppe von US-Juden gegen "Holocaust-Industrie"

Jungle World 5/98 (29.1.), S. 28
Lars Rensmann: Deutsche Opferpsychose. Antisemitismus und Rassismus sind gesellschaftliche Randphänomene, behaupten Autoren im "Jahrbuch für Antisemitismusforschung" und entdecken die Deutschen als Opfer von Vorurteilen

Konkret 2/98, S. 9
Hermann L. Grenliza: Das Falsche im Richtigen

Süddeutsche Zeitung 2.2.98
Thomas Thieringer: Die Wirklichkeit, ein Märchen. Sechs neue Folgen der "Straßen von Berlin"

Jungle World 6/98 (5.2.), S. 6, S. 18 (im Dossier Klasse Rasse) u. S. 27
- Wie links ist die Linke? Über Konsequenzen aus dem Antisemitismus in der Linken streiten Oliver Tolmein und Jürgen Elsässer
- Günther Jacob: "Separate but equal". War die Plantagensklaverei kapitalistisch?
- Alfred Schobert: Der Feind unterm Regenschirm. Während sich mit Emile Tolas "J'accuse" die Rolle des Intellektuellen in Frankreich grundlegend wandelte, haben sich deutsche Denker vom Anti-Intellektualismus niemals emanzipiert

Jungle World 7/98 (12.2.), S. 15-18 (Dossier Fasten your seat bells. Mit Derrida auf dem Weg zu Heidegger. Eine Antwort auf Günter Jacob) u. S. 27
- Egon Müller: Dekonstruktivismus und/oder Gesellschaftskritik. Wie Derrida und Lyotard in der Linken en vogue geworden sind
- Isabel Armbrust/Lothar Baier/Joachim Bruhn/Manfred Dahlmann/Martin Janz/Willi Krüger/Simon Liegle/Juliane Lachenmaier/Martin Unfug/Gabi Walterspiel (Initiative Sozialistisches Forum, Freiburg): Heideggerisierung der Linken. Die Ideologie vom Diskurs. Über die Nutzlosigkeit Foucaults für die antinationale Linke - Kritik an Günther Jacob u.a.
- Jürgen Elsässer: Inspirierte Shakespeare den Holocaust? Dietrich Schwanitz sucht im "Shylock-Syndrom" nach dem antisemitischen Masterplot der europäischen Kulturgeschichte
- Alfred Schobert: Pätzold auf Pro 7

Jungle World 8/98 (19.2.), S. 15-17 (im Dossier Sackgassen & Sonderwege)
- Matthias Küntzel: Einen doppelten Dimitroff, bitte! Ein Brief an Hermann L. Gremliza
- Jürgen Elsässer: Deutschland als Avantgarde. Historische Genese und aktuelle Renaissance des deutschen Sonderwegs

Zeit 11/98 (5.3.), S. 40
Volker Ullrich: Unerschrocken ein Tabu gebrochen. Der Hamburger Historiker Fritz Fischer wird 90 Jahre alt

Jungle World 11/98 (12.3.), S. 15-16 (im Dossier Diskurs essen Linke auf. Über die Furcht vor Diskurstheorie und Dekonstruktion)
- Alfred Schobert: Let's go Aufklärer! Auch in der Gooldhagen-Debatte können Umwege über Frankreich produktiv sein
- Alfred Schobert: Still supporting revolution. Problematisierung statt eiliger Positionierung: Ein Vorschlag, Jacques Derrida zu lesen

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Buchpublikationen

Julius H. Schoeps (Hg.): Ein Volk von Mördern? Die Dokumentation zur Goldhagen-Kontroverse um die Rolle der Deutschen im Holocaust. Hamburg: Hoffmann u. Campe 1996

Dan Diner: Ereignis und Erinnerung. Über Variationen historischen Gedächtnisses. In: Berg, Nicolas u.a. (Hg.): Shoah. Formen der Erinnerung. Geschichte, Philosophie, Literatur, Kunst. München: Fink 1996, S. 13-30

Wolfgang Wippermann: Kaiserreich ohne Kaiser (Interview). In: Junge, Barbara u.a.: Rechtsschreiber. Wie ein Netzwerk in Medien und Politik an der Restauration des Nationalen arbeitet. Berlin: Elefanten Press 1997, S. 38-43

Franz Januschek: Der Konjunktiv, die Gewalt und der Diskurs - Ein Beitrag zur Goldhagen-Debatte aus diskursanalytischer Sicht. In: Cleve, Gabriele u.a. (Hg.): Wissenschaft macht Politik. Intervention in aktuelle gesellschaftliche Diskurse. Siegfried Jäger zum 60. Geburtstag. Münster: Westfälisches Dampfbot 1997, S. 52-69

Ulla Jelpke: Goldhagen-Kontroverse und "moralische Substanz" der deutschen Nation. In: Autorenkollektiv: Wie rechts ist der Zeitgeist. Berlin 1997

Matthias Küntzel, Klaus Thörner u.a.: Goldhagen und die deutsche Linke oder Die Gegenwart des Holocaust. Berlin Elefanten Press 1997

Reinhard Kühnl/Robert Erlinghausen: 'Holocaust'-Forschung in Deutschland. Von 1945 bis zur Goldhagen-Debatte. In: Klotz, Johannes/Schneider, Ulrich (Hg.): Die selbstbewußte Nation und ihr Geschichtsbild. Geschichtslegenden der Neuen Rechten. Faschismus/Holocaust/Wehrmacht. Köln: PapyRossa 1997, S. 96-138

Kurt Pätzold: [Art.] Endlösung. In: Historisch-kritisches Wörterbuch des Marxismus Band 3. Hrsg. von Wolfgang Fritz Haug. Hamburg: Argument 1997, Sp. 346-363

Briefe an Goldhagen. Eingeleitet und beantwortet von Daniel Jonah Goldhagen. Berlin: Siedler 1997

Alfred Schobert: Auferstanden auf Ruinen. Neokonservative Geschichtspolitik im mediopolitischen Diskurs. In: Buntenbach, Annelie/Kellershohn, Helmut/Kretschmer, Dirk (Hg.): Ruck-wärts in die Zukunft. Zur Ideologie des Neokonservatismus. Duisburg: DISS 1998 (i.E.)

 

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Copyright © 2000 Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung
Stand: 25. September 2006